Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Nutzung von Leindotteröl in Mischungen mit anderen Pflanzenölen als Sonderkraftstoff

Anschrift
Universität Rostock - Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik - Lehrstuhl für Kolbenmaschinen und Verbrennungsmotoren
Albert-Einstein-Str. 2
18059 Rostock
Projektleitung
Prof. Dr.-Ing. Horst Harndorf
Tel: +49 381 498 9150
E-Mail schreiben
FKZ
22009507
Anfang
01.09.2007
Ende
31.12.2008
Ergebnisverwendung
Um den Anbau von Ölpflanzen zur Energiegewinnung auch auf Grenzertragsstandorten durchführen zu können, werden Ölpflanzenarten wie Leindotter benötigt. In dem Projekt wird untersucht, unter welchen Bedingungen das Öl des Leindotters als Kraftstoff oder Zumischkomponente eingesetzt werden kann. Zu Beginn wurden im Betriebsstofflabor die Eigenschaften des Leindotteröles untersucht und festgestellt, dass in den Parametern Dichte, Viskosität, GSV, Säurezahl, Phosphorgehalt, Kalziumgehalt, Magnesiumgehalt, Schwefelgehalt und Aschegehalt die Unterschiede zwischen Rapsöl und Leindotteröl minimal sind. Dagegen unterscheidet sich Leindotteröl in den Parametern CCR, Oxidationsstabilität, Jodzahl deutlich von Rapsöl. Die Grenzwerte der Rapsölkraftstoffnorm werden signifikant über- bzw. unterschritten. Labortests von Mischungen aus Leindotteröl und Rapsöl ergaben, das eine Mischung von 30 % Leindotteröl und 70 % Rapsöl bei Zusatz eines Antioxidationsadditivs die Kraftstoffnorm grenzwertig einhält. Für die Versuche wurde das Mischungsverhältnis von 30 % Leindotteröl und 70 % Rapsöl ohne Additiv eingesetzt. Motortests auf einem Prüfstand ergaben, dass das Brennverhalten und Abgasemissionsverhalten von Leindotterölmischungen dem von Rapsöl sehr ähnlich ist. Ein Anstieg der Partikelemission wegen des erhöhten CCR-Wertes ist nicht festzustellen. Im Feldtest ist ein Traktor mit der Kraftstoffmischung betrieben worden. In der Dauererprobung zeigte das Kraftstoffgemisch das selbe Betriebsverhalten wie Rapsöl hat, mit einer Ausnahme. Wegen des erhöhten CCR-Wertes des Kraftstoffes kam es an dem einen Versuchsmotor zu einer verstärkten Kokstrompetenbildung an den Injektoren. Das Projekt hat nachgewiesen, dass Kraftstoffmischung 30 % Leindotteröl und 70 % Rapsöl in pflanzenöltauglichen Motoren ohne größere Probleme eingesetzt werden können, aber wegen des offenen Punktes Düsenverkokung (derzeitiger Kenntnisstand) der Einsatz noch nicht anzuraten ist.
Aufgabenbeschreibung
Im Projekt soll eine Bewertung des Betriebes von Motoren mit Leindotteröl in Reinform und als Beimischungskomponente in anderen Pflanzenölen erfolgen. Hierzu werden die zu betrachtenden Kraftstoffe zunächst einer chemischen Analyse unterzogen, auf deren Basis entschieden wird, ob Motorversuche am Versuchsmotor durchgeführt werden können. Weiterhin sollen Möglichkeiten der Additivierung von Leindotteröl zur Verbesserung der Kraftstoffeigenschaften aufgezeigt werden.Mit den Motorversuchen soll das Brennverhalten und die Abgasemissionen der Kraftstoffe bei unterschiedlichen Laststufen ermittelt werden. Basierend auf diesen Messwerten und deren Auswertung erfolgt eine Einschätzung über die Eignung der Kraftstoffe. Im zweiten Projektschritt sollen zwei geeignete Pflanzenölmischungen für BHKW in kleineren auf Pflanzenölbetrieb umgerüsteten Dieselmotoren (8 l Hubraum) im längerfristigen Praxisbetrieb (500 h) erprobt werden. Der Ablaufplan ist in Abschnitt 5 des Antrage ausführlich dargestellt. Diese Informationen bilden die Grundlage für zukünftige Beimischungen von Leindotterölen zu Pflanzenölkraftstoffen und damit die Nutzung von Grenzertragsstandorten zur Energiegewinnung.

neue Suche