Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Pflanzenbauliche Strategie zum Einsatz von Gärprodukten unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten

Anschrift
Verein zur Förderung agrar- und stadtökologischer Projekte (ASP) e. V. - Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte
Philippstr. 13, Hs. 16
10115 Berlin
Projektleitung
Dipl.-Ing. Karen Sensel-Gunke
Tel: +49 30 2093-6725
E-Mail schreiben
FKZ
22011108
Anfang
01.08.2008
Ende
31.10.2011
Ergebnisverwendung
Die aeroben Inkubationsversuche zur Untersuchung der C-Dynamik von Gärprodukten im Boden zeigten, dass die organische Substanz im flüssigen Gärprodukt abbaustabiler ist als die der Gülle und die organische Substanz im festen Gärprodukt weniger stabilisiert ist als die von Stallmist. Zellulose, Hemizellulose und Lignin beeinflussten die anaerobe C-Mineralisierung und die Bodenatmungsaktivität von Gärprodukten entscheidend. Nach dem Einsatz von Gärprodukten konnte kein signifikant negativer Einfluss auf die Abundanz von Regenwürmern festgestellt werden. Es scheint eine tendenziell negative Wirkung von Mineral-N-Dünger, Gülle und flüssigem Gärprodukt auf die Population der Enchytraeiden zu geben. In on-farm-Versuchen auf sandigem Boden wurde der höchste Kornertrag bei Winterroggen durch Anwendung von 120 kg ha-1 N Mineraldünger erreicht. Mit der Düngung aus Gärprodukten wurden im Mittel beider Versuchsjahre maximal 77% der Höchsterträge aus der Mineraldüngung erreicht. Bei Winterraps war die beste Kombination für 160 bzw. 120 kg ha-1 N die Anwendung von flüssigen Gärprodukten im Herbst und Mineraldünger im Frühjahr. Der höchste Silomaisertrag wurde mit 120 bzw. 160 kg ha-1 N (Gärprodukt flüssig) erreicht. Bei tonigem Boden reagierte Winterweizen positiv auf eine Gabe von 150 kg ha-1 N als Mineraldünger geteilt in zwei Gaben.
Aufgabenbeschreibung
Projektziel ist die Schaffung wissenschaftlicher Grundlagen zur pflanzenbaulichen Anwendung von Gärprodukten aus der Nass- im Vergleich zur Trockenfermentation von nachwachsenden Rohstoffen. Der Fokus liegt auf Untersuchungen in wirtschaftlich bedeutenden Winterungen unter Berücksichtigung pflanzen- und bodenspezifischer Parameter. Es soll eine Strategie zum pflanzenbaulichen Einsatz von Gärprodukten entwickelt werden, die den Forderungen einer nachhaltigen stofflichen Nutzung gerecht wird. Zur Erreichung des Projektziels sind wissenschaftliche Untersuchungen zur stofflichen Beschaffenheit der Gärprodukte im Hinblick auf eine positive Beeinflussung der Pflanzenentwicklung erforderlich. Ferner werden Untersuchungen zur Wirksamkeit dieser Gärprodukte unter Berücksichtigung von Ertragsquantität und –qualität, Nährstoff– und Humusbilanzen sowie zum Einfluss auf das Ökosystem Boden in dreijährigen praxisnahen Freilandversuchen durchgeführt. Maßnahmen zum erfolgreichen Transfer der Forschungsergebnisse sind die Praxisnähe der Versuche, Publikationen in verschiedenen Medien (Fachzeitschriften, Tagungen, Konferenzen) sowie eine Zusammenarbeit mit anderen wissenschaftlichen Institutionen.

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