Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Verbundvorhaben: Automatisierte Prozessführung von Biogasanlagen auf Basis der Online-Massebilanzierung der Prozesssubstrate und Gaserträge; Teilvorhaben 1

Anschrift
Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V.
Rosenhof
37308 Heilbad Heiligenstadt
Projektleitung
Dipl.-Ing. Thomas Nacke
Tel: +49 3606 671 310
E-Mail schreiben
FKZ
22017608
Anfang
01.06.2009
Ende
31.12.2011
Ergebnisverwendung
Im Rahmen eines Verbundprojektes zwischen dem Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V., Heilbad Heiligenstadt und der hf sensor GmbH, Leipzig, wurde ein neu entwickeltes modulares Mikrowellen- (MW-) Messsystem zur Bestimmung des Trockensubstanz-, des organischen Trocken-substanz- und des Wasseranteils von Biogassubstraten für eine Online-Massebilanzierung weiterent-wickelt und an drei Biogasanlagen getestet. Dabei erfolgte die Verifizierung, Implementierung und Optimierung der Sensortechnik zur Massebilanzierung als Grundlage für ein modellbasiertes Berech-nungsinstrument, welches durch Ausgabe von aktuell 32 Kennziffern u.a. Aussagen zur energetischen Substratumsetzung und zum Auslastungsgrad von Biogasanalgen ermöglicht. Der entwickelte Model-ansatz kann für die zukünftige Ausrüstung von Biogasanlagen mit weiteren prozesstauglichen und robusten Messsystemen mit geringem Aufwand erweitert werden. Durch ein breit angelegtes Mess-programm wurden die Funktionsweise der MW-Sensorik und des Berechnungsmodells nachgewiesen. Weiterhin wurden wichtige Erkenntnisse über die Vorbereitung und Installation der Sensoren und ihrer notwendigen messtechnischen Verknüpfung mit Steuersignalen zur Dosierung und Durchmischung gewonnen, um eine verbesserte Signalinterpretation und Kalibration zu ermöglich. Die Forschungser-gebnisse sind auf andere Messsysteme übertragbar und bilden die Grundlage für praktische Nutzung und Vermarktung. Trotz der Vielzahl von Anlagenkonzepten in der Biogasbranche kann über die Onli-ne-Charakterisierung der Produkt- und Energieströme eine vereinheitlichte Prozessführungsstrategie entwickelt werden. Bei der Umsetzung des Berechnungsmodells wurde Wert auf eine kostengünstige Realisierung gelegt, um eine einfach anpassbare Nachrüstung in bestehende SPS-Steuerungen von Biogasanlagen zu ermöglichen.
Aufgabenbeschreibung
Bei der Vielzahl von Anlagenkonzepten in der Biogasbranche konnten bisher keine vereinheitlichten Prozessführungsstrategien (PFS) entwickelt werden. Über die Online-Charakterisierung der Produktströme bezüglich organischer Anteile und ihrer Bilanzierung ist aber ein prinzipieller Ansatz für PFS möglich. Auf Basis einer Inline-Bestimmung der Stoffströme und Massebilanzen und unter Verwendung von Datenbanken mit Informationen zum Konvertierfaktor von organischer Trockensubstanz (oTS) zu Biogas in Abhängigkeit von Zeit und Stoffgemisch soll eine dynamische PFS entwickelt werden, welche eine übergreifende Branchenlösung ermöglicht. Grundlage bildet die Weiterentwicklung vorhandener Mikrowellen- (MW-) Sensorik zur Adaption an unterschiedliche Einsatzorte für den Messbereich von 2 bis 90% TS für verschiedene Materialien, einschließlich adaptierbarer Kalibrationsroutinen. Um große Praxiswirksamkeit zu erreichen, soll das zu entwickelnde Modell neben einer Steuerungsfunktion zur Substratzudosierung auch Kennwerte enthalten, die dem Nutzer eine Bewertung des aktuellen Prozessstatus und eine Prozessvorhersage ermöglichen. Die Kennwerte sind: Verfahrenskennwerte wie oTS-Zuspeisung, -im Reaktor, u. -Output, Reaktorbelastung, Verweilzeit, Prozessstrombedarf kWh und Gasausbeute, optimale Ausbeute; Ertragskennwerte wie el./t oTS, l CH4/kg oTS bzw. l Biogas/kg oTS, Substratkosten (€/d), Kosten/Leistungsrechnung pro Zeiteinheit, Anteile der Energieerzeugung aus den Einzelsubstraten und Effizienzkennwerte wie der Vergleich theoretische und Ist -Gaserzeugung, -CH4-Ertrag, Stromerzeugung. Entwickelt werden soll weiterhin ein Modul zur Prozessvorhersage mit modellhafter Variation der Inputanteile zur Rezepturanpassung. Als Steuerfunktionen erfolgt eine Signalausgabe zum regelungstechnischen Eingriff über die Inputdosierung. Die Arbeitsplanung kann den beiliegenden Planungsunterlagen entnommen werden. Ergebnisverwertung erfolgt gemäß den beiliegenden Planungsunterlagen.

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