Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Verbundvorhaben: Optimierung der Herstellung mikrobieller Rhamnolipide auf Basis nachwachsender Rohstoffe; Teilvorhaben 3: Aufarbeitung und Prozessentwicklung

Anschrift
Karlsruher Institut für Technologie (KIT) - Institut für Bio- und Lebensmitteltechnik - Bereich II: Technische Biologie
Engler-Bunte-Ring 1
76131 Karlsruhe
Projektleitung
Prof. Dr. Christoph Syldatk
Tel: +49 721 608 4-2124
E-Mail schreiben
FKZ
22022307
Anfang
01.06.2008
Ende
31.05.2011
Ergebnisverwendung
Das Verbundvorhaben wurde unter Koordination des Karlsruher Instituts für Technologie, Institut für Bio- und Lebensmitteltechnik mit den beiden Forschungspartnern Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Molekulare Enzymtechnologie und der TU Braunschweig, Institut für Biochemie und Biotechnologie durchgeführt. Im Teilvorhaben 3 wurden wichtige Erkenntnisse zur mikrobiellen Rhamnolipid-Produktion mit Pseudomonas aeruginosa gewonnen werden, die wichtige Fortschritte für eine zukünftige industrielle Herstellung auf Basis nachwachsender Rohstoffe in unterschiedlichen Prozessstrategien (limitierte Zellen, ruhende Zellen) bedeuten. Der Stamm P. aeruginosa PAO1 wurde als Modellstamm für die industrielle Rahmnolipidproduktion und für systembiologische Untersuchungen im 30L Bioreaktor identifiziert und etabliert. Die höchste Produktivität unter den drei Stämmen PAO1, DSM 2478 und DSM 7108 zeigt P. aeruginosa PAO1. Der Verlauf der Rhamnolipid-Produktion wurde erstmals explizit dargestellt. Die Rhamnolipid-Produktion wird schon trotz hoher Nitratkonzentration induziert. Der Verlauf des Verhältnisses von Di- zu Mono-Rhamnolipid ist temperaturabhängig und teilweise stammspezifisch. Eine konstante Zufütterungsrate führt zu ähnlichen Ergebnissen wie im Batch. Die Produktaufarbeitung konnte weiter etabliert werden. Das wasserlösliche Natriumrhamnolipid kann mit geringem Aufwand aus dem sauren Di-rhamnolipid gewonnen werden und ist bis zu 500 g/L löslich in Wasser. Es wurde ein Aufreingigungs-Prozess für das Rhamnolipid aus B. plantarii DSM 9509T etabliert. Dadurch kann das Rhamnolipid mit einer Reinheit von mindestens 95% erhalten werden. Mit B. plantarii DSM 9509T können im Vollmedium bis zu 46 mg/L Rhamnolipide produziert werden. Die Rhamnolipid-Bildung scheint in B. plantarii DSM 9509T enger an das Wachstum gekoppelt zu sein als in P. aeruginosa, weswegen eine Übertragung der Prozessführungsstrategie nicht möglich ist.
Aufgabenbeschreibung
Das Vorhabensziel ist es einerseits das industrielle Potential von Rhamnolipiden detaillierter als bisher zu untersuchen und andererseits den Herstellungsaufwand signifikant zu senken. Dazu sollen mit Hilfe eines systembiologischen Ansatzes gentechnisch maßgeschneiderter Überproduktionsstämme erzeugt werden und mögliche alternative nichtpathogene Stämme untersucht werden. Sehr wichtig ist daneben auch die Vereinfachung der Produktaufreinigung. Die Arbeitsplanung des Teilvorhabens sieht im Wesentlichen folgende Punkte vor: A) Entwicklung eines Kristallisationsverfahren zur Aufarbeitung von Rhamnoselipiden. B) Rhamnolipidproduktion und -aufreinigung für umfangreiche Tests der Industriepartner. C) Prozeßentwicklung mit nichtpathogenen RL-Produzenten D) Probenerfassung für die Metabolit- und Proteomanalysen der akademischen Partner. Die Verwertung von Erfindungen und Patenten wird durch die TLB GmbH durchgeführt. Für die weitere Ergebnisverwertung sind Publikationen sowie Präsentationen auf Fachkongressen geplant.

neue Suche