Marktanalyse Nachwachsende Rohstoffe

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
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Erreichung der politischen Ziele

Die im Aktionsplan stoffliche Nutzung formulierten Ziele werden bis 2020 voraussichtlich nur in den Märkten Kunst- und Werkstoffe, Bauen und Wohnen sowie Papier, Pappe und Kartonagen erreicht. Die formulierten Ziele sind allerdings qualitativer Natur, konkrete quantitative Zielvorgaben bestehen nicht.

In den Märkten Chemikalien, Schmierstoffe, Wasch- und Körperpflegemittel sowie pharmazeutische Produkte werden die Ziele voraussichtlich nicht erreicht. Die chemische Industrie ist noch weit davon entfernt, herkömmliche industrielle Verfahren durch Prozesse der weißen Biotechnologie zu substituieren. Nachwachsende Rohstoffe als Rohstoffe für den Bioschmierstoffmarkt spielen nach wie vor eine marginale Rolle. Bei Wasch- und Körperpflegemitteln werden weiterhin im Wesentlichen importierte Pflanzenöle eingesetzt. Allerdings konnten die Absatzmengen von Fermentationsalkohol zu Lasten von Synthesealkohol und der Absatz von Citraten gesteigert werden. Der Arzneipflanzenanbau ist nur leicht auf rund 12.000 ha in Deutschland angestiegen und damit weit vom 20.000 ha Anbauziel entfernt.

Bei den energetischen Märkten werden die Ziele, die in verschiedenen Dokumenten formuliert sind (Energiekonzept, RED, FQD etc.), voraussichtlich im Markt für Wärmeerzeugung erreicht. Das Ziel von 150 TWh Wärme aus Biomasse wird in 2020 voraussichtlich leicht überschritten. Bei der Elektrizitätserzeugung wird dagegen im Real Case-Szenario das Ziel von rund 55 TWh Strom mit 48 TWh deutlich unterschritten.

Bei den Biokraftstoffen erscheint die Zielerreichung von 10 % energetischer Anteil im Kraftstoffmarkt und 7 % THG-Minderung in 2020 insbesondere vor dem Hintergrund des aktuellen Kommissionsvorschlags unwahrscheinlich. Im Real Case-Szenario wird von einer Absatzmenge von 4 Mio. t ausgegangen, das sind nur 300.000 t mehr als in 2011.

 
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Stoffliche Nutzung

Energetische Nutzung