Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Optimierung der nachhaltigen Biomassebereitstellung von repräsentativen Dauergrünlandtypen für die thermische Verwertung (GNUT-Verbrennung)

Anschrift
Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLLR) - Abt. Tierproduktion - Ref. Grünland und Futterbau
Naumburger Str. 98
07743 Jena
Projektleitung
PD Dr. Hans Hochberg
Tel: +49 3641 683 250
E-Mail schreiben
FKZ
22005808
Anfang
01.06.2008
Ende
30.04.2011
Ergebnisverwendung
Alle getesteten Effekte (Grünlandtyp, Variante, Aufwuchs; 3 Jahre, 5 Standorte, 4 Varianten, 4 Wdh.) sowie deren Interaktionen hatten einen hoch signifikanten Einfluss (p < = 0,001) auf den Trockenmasseertrag pro Jahr. Das Biomassepotenzial der Vegetationstypen reichte im Durchschnitt der 3 Jahre von 2,3 t TM/ha auf der Streuwiese bis zu 15,4 t TM/ha auf der Rohrglanzgrasfläche. Varianten mit Düngung und/oder zweischnittige Varianten sind hinsichtlich des Ertrags zu bevorzugen. Die Erträge der Kohldistel- und Streuwiese rechtfertigen eine Zweischnittnutzung nicht. Die Systemgrenze der berechneten Rohstoffherstellungskosten endet mit dem Heuballen auf dem Betrieb. Hierbei haben sich die Variante 1 des Rohrglanzgrases und die Variante 2 des Groß-Seggenrieds als die kostengünstigsten Varianten erwiesen, deutlich beeinflusst durch die Höhe des Trockenmasseertrages. Für alle anderen Vegetationstypen zeigt sich die vierte Variante (Schnitt alle zwei Jahre) als die mit den geringsten Kosten pro t TM. Für die Tierernährung ist keine Variante uneingeschränkt geeignet. Am ehesten eignen sich die Aufwüchse der Goldhaferwiese, aufgrund der relativ hohen Gehalte an Rohnährstoffen. Die ertragreichen Varianten weisen meist jedoch auch einen hohen Gehalt an Nährstoffen und Schwermetallen auf, die für die Verbrennung ungünstig sind, da sie Korrosion, Verschlackung u. Emissionen fördern. Gerade Kalium beeinflusst den Ascheschmelzpunkt ungünstig, was zur Verschlechterung der Verbrennungseignung der gedüngten Varianten führt. Versuche haben gezeigt, dass die emissionsrechtlich konforme Verbrennung von Heu in Kleinfeuerungsanlagen möglich ist, wenn eine technische Anpassung an den jeweiligen Brennstoff erfolgt, um ein optimales Abbrandverhalten zu gewährleisten. Es wurden Varianten herausgestellt, die die Erhaltung des Vegetationstyps sicher stellen u. dabei gute ökonomische sowie Ertragsleistungen und eine gute Verbrennungseignung der Aufwüchse aufweisen.
Aufgabenbeschreibung
Das Verbundvorhaben soll, aufgrund der zunehmenden Flächenkonkurrenz des Nahrungsmittel-, Futter- und Energiepflanzenanbaus, dringend notwendige Kenntnisse bereitstellen, um energetische Potenziale des Grünlandes zu erschließen. Es sind Strategien zu erarbeiten, wie die Grünlandbewirtschaftung für die praxisrelevanten Verwertungsrichtungen Biogasproduktion und Verbrennung optimiert werden kann und wie der Aufwuchs von Grünlandflächen mit Bewirtschaftungsauflagen in geeigneter Form energetisch genutzt werden kann. Anhand einer systematischen Auswahl von Standorten, die mit einer geringen Anzahl die Aussagefähigkeit für alle typischen Grünlandregionen Deutschlands repräsentieren, werden die Qualitätsstandards für die einzelnen Verwertungsrichtungen über Probennahme in den komplexen Versuchsanlagen und die jeweils relevanten Analysen, ermittelt. Wissenschaftlich statistische Auswertungen über und für die einzelnen Standorte liefern verlässliche Daten zur Bewertung und zum Vergleich der verschiedenen Bewirtschaftungsintensitäten und Verwertungsrichtungen. Daraufhin können praktische Handlungsempfehlungen für die jeweiligen Grünlandregionen abgeleitet werden. Der vorliegende Projektteil beschränkt sich zunächst auf Untersuchungen zur thermischen Verwertung von Material aus Extensivgrünland.

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