Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Verbundvorhaben: Erarbeitung von Möglichkeiten der Färbung vegetabil gegerbter Leder mit pflanzlichen Farbstoffen mit dem Ziel der Herstellung qualitativ hochwertiger ökologischer Leder, Teilvorhaben 2: Färbung und Zurichtung vegetabil gegerbter Leder mit pflanzlichen Farbstoffen

Anschrift
Livos Pflanzenchemie- Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH & Co Kommanditgesellschaft
OT Emern, Auengrund 10
29568 Wieren
Projektleitung
Dr. Rüdiger Filbrich
Tel: +49 5825 88-0
E-Mail schreiben
FKZ
22008601
Anfang
01.07.2003
Ende
30.06.2006
Ergebnisverwendung
Mit den von der Fa. Schomisch zur Verfügung gestellten Ledern wurden Pflanzenfärbungen in den Farben braun und schwarz erstellt. Alle Leder wiesen zunächst starke Unterschiede bei der Färbung auf, dennoch konnten Schwarzfärbungen problemlos erhalten werden, sowohl mit Hirsch- als auch mit Rindleder. Hirschleder wurde anfangs nur recht schwach angefärbt, durch Doppelfärbungen konnten hier gute Resultate erzielt werden. Die Rindleder lassen sich mit hoher Farbintensität anfärben. Fa. Schomisch stellte eine Schwarzfärbung vor, die auf einer reinen Eisenfärbung ohne Farbstoffe basierte. Mit Pflanzenfarben wurde versucht, diese Farbe zu intensivieren. Dies gelang in Bezug auf den Farbton gut. Die Reibechtheiten wurden nicht verbessert. Es wurden verschiedenste Farbmuster im Rot/Braunbereich auf mit rhabarbergegerbtem Rindleder gefertigt. Von ca. 50 getesteten Farbtönen erwiesen sich zunächst 20 Farben als so lichtecht, dass sie der Fa. Hess Natur zur Bemusterung gesendet werden konnten. Von den daraus ausgesuchten drei Farbtönen wurden bei der Fa. Südleder ganze Häute gefärbt, die sehr gute, egale Färbungen aufwiesen, aber durchweg eine schwache Lichtechtheit zeigten. Untersuchungen zeigten, dass diese schwache Lichtechtheit auf die industrielle Fassgerbung der Rhabarberleder zurückzuführen ist. Auch synthetische Farbstoffe zeigten auf diesem Leder eine eher schwache Lichtechtheit. Von der Fa. Hess Natur wurden die attraktivsten Farbtöne ausgesucht, und ebenfalls im halbindustriellen Maßstab gefärbt. Die erhaltenen Farben korrelierten gut mit den Mustern und zeigten, dass die Färbung der Leder problemlos möglich ist. Grubengegerbte Leder wiesen im Gegensatz zu industriell im Fass gegerbten Ledern eine gute Lichtechtheit auf, so dass dies für die Zukunft eine Option darstellen könnte. Die Forschungsarbeit hat gezeigt, dass die industrielle Lederfärbung mit Pflanzenfarbstoffen den Färbern zur Verfügung steht und bei richtiger Auswahl der Leder sehr gute Ergebnisse liefert
Aufgabenbeschreibung
1. Ziel ist das Färben von vegetabil gegerbten Ledern mit natürlichen Färbesubstanzen (Pflanzenteile und Extrakte) und die Bestimmung der optimalen Färbebedingungen unter Verwendung nachwachsender Rohstoffe. Es werden Färbeversuche und Prozeßoptimierungen für Gerbungen mit Mimosa, Quebracho, Tara, Valonea und Rharbarber durchgeführt. Der Schwerpunkt der Untersuchungen wird in der Färbung von mit Rharbarbergerbstoffen hergestellten Ledern sein. 2. Nach der Entwicklung eines internen Standards wird für jede Pflanzenart das optimale Flottenverhältnis bestimmt. Parameter sind pH-Wert, Temperatur, Färbemethode, Auswahl und Konzentration der Beizen und die Zeit des Färbens. Die Qualitätsbeurteilung wird entsprechend den DIN Normen für Licht-, Wasch- und Reibechtheit und Färbehaltevermögen durchgeführt. Besonderer Wert wird auf die Lichtechtheit gelegt, um die Eignung für Bekleidungs- und Möbelleder zu bestimmen. 3. Gespräche mit Industrieunternehmen sind die Grundlage zur Optimierung der industriellen Verwendbarkeit und Testung der marktgerechten Angebotsform.Anfragen liegen aus Deutschland, dem europäischen Ausland sowie Südostasien vor.

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