Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Neue Einsatzgebiete für Rinden durch Produktentwicklung

Anschrift
Technische Universität Bergakademie Freiberg - Fakultät für Maschinenbau, Verfahrens- und Energietechnik - Institut für Thermische Verfahrenstechnik, Umwelt- und Naturstoffverfahrenstechnik
Leipziger Str. 28
09599 Freiberg
Projektleitung
Prof. Dr. Wolfgang Naundorf
Tel: +49 3731 39-2371
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FKZ
22009801
Anfang
01.01.2003
Ende
31.12.2004
Ergebnisverwendung
Das Vorhaben verfolgte den neuen Entwicklungsansatz mittels mechanisch-chemischer Aktivierung durch Nassmahlung bei gezielter Zugabe von organischen und anorganischen Zusatzstoffen Rinde für die Herstellung von Rindengranulaten und -dämmstoffen sowie von Werkstoffen mit hoher Oberflächengüte wertstofflich zu nutzen. Die wichtigste, angewandte verfahrenstechnische Grundoperation war die Zerkleinerung zur hydro-mechanische Aktivierung der Rinde und der Zusatzstoffe (Weichbraunkohle, Zement, weitere Naturstoffe). Ein Doppelschneckenextruder ist hierfür am besten geeignet. Die aktivierten Stoffe wurden, je nach Herstellungsverfahren, trocken oder feucht agglomeriert. Als Agglomerationsmethoden wurden die Granulierung und die Pelletierung zur Herstellung schüttfähiger Produkte untersucht. Für die Herstellung plattenförmiger Probekörper wurde die Pressverdichtung in verschiedenen Varianten, wie Hochdruckverdichtung, Heißverdichtung, Verdichtung mit simultaner Trocknung, untersucht. Es wurden drei Produktvarianten entwickelt: (1) Es wurde ein technologisch geeigneter Weg zur Herstellung fester Platten mit einer guten Wärmedämmwirkung entwickelt. (2) Ein schüttfähiges Baustoffprodukt aus Rinde in Form von Pellets wurde entwickelt. Für die Pellets ist die Zusammensetzung gemäß aus 50 % Fichtenrinde und 50 % Weichbraunkohle die geeignetste Stoffkombination. Ein Testeinsatz der Pellets in der Wand eines Musterhauses verlief bislang (nach 2-jähriger Testzeit) positiv. (3) Es wurden feste Platten entwickelt, die sehr hart sind, eine hohe Biegefestigkeit haben und sich mit üblichen Werkzeugen problemlos bearbeiten lassen. Sie zeichnen sich des Weiteren durch eine für pflanzliches Material hohe Temperatur- bzw. Flammenbeständigkeit aus. Infolge der hohen Oberflächengüte haben die plattenförmigen Rindenpresswerkstoffe auch ein dekoratives Aussehen.
Aufgabenbeschreibung
Die Nutzung von Effekten der mechanischen Aktivierung organischer Stoffe ist bislang nur wenig erforscht und in der praktischen Nutzung bedeutungslos. Voruntersuchungen haben jedoch gezeigt, dass solche Effekte zur Veredlung nachwachsender Rohstoffe, insbesondere auch von Rinden, technisch nutzbar sind und zu einer hohen Wertschöpfung führen können. Im Rahmen der innovativen Forschung sollen aus Baumrinden feste Werkstoffe mit guter Dämmwirkung (Produktvariante I), Granulate als schüttbare Dämmstoffe (Produktvariante II) und hochfeste Werkstoffe mit hoher Oberflächengüte (Produktvariante III) hergestellt werden. Dafür sind der optimale Rohstoffeinsatz und die optimalen Verfahrensbedingungen zu erkunden. Das Ziel ist die ganzheitliche Verwertung der Rinden ohne Anfall von Nebenprodukten bei niedrigem Energieeinsatz. Für die neuen Rindenprodukte bestehen Einsatzchancen in der Bau- und Fertigindustrie, weil die Herstellungskosten niedrig gehalten werden können.

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