Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Entwicklung formaldehydfreier Tanninharze für die Holzwerkstoffherstellung

Anschrift
Georg-August-Universität Göttingen - Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie - Büsgen-Institut - Abt. Molekulare Holzbiotechnologie und Technische Mykologie
Büsgenweg 2
37077 Göttingen
Projektleitung
Prof. Dr. Ursula Kües
Tel: +49 551 39-7024
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FKZ
22011013
Anfang
01.12.2013
Ende
31.03.2015
Ergebnisverwendung
Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurden sowohl wissenschaftliche als auch praxisrelevante Ergebnisse erzielt, die Wege zur Herstellung formaldehydfrei-verleimter Faserplatten unter Einsatz industrieller kondensierter Tanninen aufzeigen. Den Ergebnissen zufolge lassen sich bei Verwendung von Recyclingfasern, gewonnen aus mit Aminoplastharzen-gebundenen MDF, dünne MDF unter Einsatz von Quebrachotanninlösung und ohne Zugabe von Formaldehyd als Vernetzer herstellen. Die Formaldehydabgabe der formaldehydfrei-verleimten MDF entsprach der von natürlich gewachsenem Holz. Es wurde ferner gezeigt, dass eine kurzzeitige thermische Nachbehandlung der aus Recyclingfasern mit Tanninlösung hergestellten dünnen MDF einen positiven Einfluss auf die Dickenquellung der formaldehydfrei-verleimten Platten hat bzw. diese vermindert. Des Weiteren zeigen die Ergebnisse, dass sich unter optimierten Bedingungen bei Einsatz von Recyclingfasern in Kombination mit kondensierten Tanninen sowie geringen Mengen an polymerem Diphenylmethandiisocyanat (PMDI) als Vernetzer formaldehydfrei-verleimte MDF mit extrem niedriger Formaldehydabgabe sowie normkonformer Dickenquellung herstellen lassen. Ferner konnte die Eignung Laubholzfasern (Eichenholzfasern) in Kombination mit Tanninen sowie PMDI als Vernetzer für die Herstellung von formaldehydfrei-verleimten MDF gezeigt werden. Die erzielten Ergebnisse sowohl zum Einsatz von Recyclingfasern in Kombination mit kondensierten Tanninen und PMDI als Vernetzer als auch zur Verwendung von Eichenholzfasern in Kombination mit Tannin-PMDI zeigen neue Wege für die Herstellung von MDF mit niedriger Formaldehydemission auf. Die Ergebnisse bieten gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Übertragung in den industriellen Maßstab.
Aufgabenbeschreibung
Das Projekt zielt darauf ab, formaldehydfreie Tanninharze als Bindemittel für die Holzwerkstoffindustrie zu entwickeln, die es ermöglichen, mitteldichte Faserplatten (MDF) und Faserformteile herzustellen, deren Formaldehydabgabe nicht höher ist als die der unbeleimten Fasern. Im Rahmen von Laborversuchen sollen Rezepturen für formaldehydfreie Tanninharze entwickelt werden. Die Basis bilden Quebrachoholz- und Fichtenrindentannine. Als Vernetzer der Tannine werden stufenweise unterschiedliche Substanzen mit Aldehydfunktion anstelle von Formaldehyd getestet. Die Tannin-Rezepturen werden hinsichtlich ihrer Bindemitteleigenschaften untersucht. Die formaldehydfreien Tanninharze sollen als Bindemittel für mitteldichte Faserplatten (MDF) unter industrieüblichen Bedingungen im Labormaßstab getestet werden. Als lignocellulosische Rohstoffe sollen sowohl Laub- und Nadelholz als auch Recyclingfasern zum Einsatz kommen. Die hergestellten MDF sollen hinsichtlich ihrer physikalisch-technologischen Eigenschaften sowie ihrer Formaldehydabgabe untersucht werden. Ferner sollen die neu entwickelten Tanninharze auf ihre Eignung für die Herstellung von Faserpressformteilen untersucht werden.

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