Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Somatische Hybridisierung ausgewählter Brassicaceae zur Bereitstellung von wertvollem Basismaterial mit verbesserten Eigenschaften

Anschrift
Julius Kühn-Institut Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI) - Institut für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen
Rudolf-Schick-Platz 3 a
18190 Sanitz
Projektleitung
Dr. rer. nat. Karin Sonntag
Tel: +49 38209 45-206
E-Mail schreiben
FKZ
22011596
Anfang
01.06.1997
Ende
31.07.2002
Ergebnisverwendung
Die im Vorhaben angestrebte Kombination der Merkmale hoher Ölgehalt und hoher Gehalt an Erucasäure sollte durch somatische Zellhybridisierung von Brassica napus mit Protoplasten verschiedener Brassicaceen erreicht werden. Insgesamt wurden 20 Arten mit 79 Sorten, Linien und Herkünften aus der Familie der Brassicaceen in die Fusionsexperimente einbezogen. Die Sprossregeneration wies eine Spannbreite von 0 bis 35,7 % auf. Nach flowcytometrischer Analyse der Regenerate konnten 13,3 % als Fusionsprodukte identifiziert werden. Der Hybridcharakter wurde durch den Einsatz molekularer Marker nachgewiesen. Die Fusion von Brassica napus mit Sinapis alba und Raphanus sativus führte zur Hybridpflanzen mit deutlich verbesserten Erucasäuregehalt. Die Rückkreuzung der Nachkommen der Hybriden aus B. napus (+) B. juncea mit erucasäurereichem B. napus ergab Nachkommen mit bis zu 62,7 % Erucasäure. Die Fusion von B. napus mit S. alba ergab Hybriden mit unterschiedlicher Antherenbeschaffenheit. Durch Rückkreuzung gelang es, männlich fertile Formen mit Selbstungsansatz zu erzeugen. Dabei konnten durch die Wahl von Erucasäuereichen Kreuzungspartnern mittlere Erucasäuregehalte von 60,1 bis 61,2 % erreicht und der C22:1 Gehalt des Rapselters (etwa 52 %) übertroffen werden. In der Kombination B. napus (+) R. sativus wurde eine Verschiebung im Verhältnis von einfach zu mehrfach ungesättigten Fettsäuren nachgewiesen. In den vorliegenden Hybridnachkommen muss durch weitere Rückkreuzungen und Selbstungen der erreichte Erucasäuregehalt stabilisiert werden. Danach kann das Material dem Züchter für die weitere Nutzung unter konventionellen Bedingungen zur Verfügung gestellt werden.
Aufgabenbeschreibung
Wesentliches Ziel dieses Projektes ist es, unter Nutzung des in Groß Lüsewitz evaluierten Brassica-Sortimentes und unter Einbeziehung weiterer Zuchtklone mit Hilfe der somatischen Hybridisierung wertvolles Basismaterial mit nützlichen verbesserten Eigenschaften bereitzustellen. Dabei ist die Optimierung des Fettsäurespektrums durch Fusion mit Formen, die genetisch verschiedene Fettsäuremuster enthalten, vorgesehen. Angestrebt werden u.a. höhere Ausbeuten an Erucasäure oder Linolensäure, die für industrielle Zwecke eine zunehmende Nachfrage erfahren.

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