Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Modellvorhaben STORA-Pappelanbau für die Papierherstellung

Anschrift
Johann Heinrich von Thünen-Institut Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei - Institut für Ländliche Räume
Bundesallee 64
38116 Braunschweig
Projektleitung
Christian von Derenthall
Tel: +49 531 596-552
E-Mail schreiben
FKZ
22014295
Anfang
01.07.1997
Ende
31.08.2000
Ergebnisverwendung
In der ersten dreijährigen Projektphase des Modellvorhabens wurden umfangreiche Anpflanzungen mit Pappeln und Aspen in Sachsen und Hessen ausgeführt und als dauerhafte Versuchsflächen angelegt. Zudem wurden bestehende Versuchsflächen der Domäne Georgenhof in das Modellvorhaben integriert. Insgesamt stehen rd. 100 ha mit Pappeln und Aspen bepflanzte Versuchsflächen zur Verfügung. Die Forschungsarbeiten werden durch die Sächsische Landesanstalt für Forsten, Graupa, und das Forschungsinstitut für schnellwachsende Baumarten, Hann. Münden, fortgeführt. Zu den produktionstechnischen Untersuchungen liegt noch keine Ergebnisse vor. Den ökonomischen Analysen der FAL zufolge ist davon auszugehen, dass das Produktionsverfahren Pappelanbau bei gesicherter Beihilfegewährung in der Landwirtschaft etabliert werden kann. Ein Vergleich der Produktionskosten und der Erlöse lässt eine höhere Rentabilität des Pappelanbaus auf stillgelegten Flächen gegenüber den untersuchten Flächennutzungsalternativen (Weizen, Gerste, Raps, NR-Raps, Öllein, Lupine, begrünte Stillegung) erwarten. Ein weiterhin durchgeführter Vergleich der Reinerträge der Erstaufforstung landwirtschaftlicher Flächen sowie derer des Pappelanbaus im 10-jährigen Umtrieb auf Stillegungsflächen ergab, dass: - bei Berücksichtigung der Stillegungsprämie das Verfahren Pappelanbau selbst bei pessimistischer Preisannahme sowie niedrigen Ertragserwartungen gegenüber der Erstaufforstung vorteilhaft ist, - die Zahlungsströme beim Pappelanbau ausgeglichener und positiver sind und ein schnellerer Rückfluß aus Erlösen gegeben ist als bei der Erstaufforstung. - aufgrund der unterschiedlichen Zielsysteme eine Entscheidung über die Vorteilhaftigkeit des einen oder anderen Verfahrens nur betriebsindividuell getroffen werden kann.
Aufgabenbeschreibung
Ziel des Vorhabens ist die Verarbeitung von speziellen Pappel- und Aspensorten aus Kurzumtriebsplantagen zu Hochausbeute-Faserstoffen (Holzstoff) für gestrichene Papiere. Dieser neue Holzstoff soll zunehmend importierten Sulfatzellstoff ersetzen. Der Einsatz von Pappelholz soll dabei in Ergänzung zum bisherigen Holzsortiment erfolgen. Die vorgesehene neue Verfahrenstechnik APTMP (Alkaline Peroxid Thermal Mechanical Pulp) weist Vorteile gegenüber den herkömmlichen TMP- und CTMP-Verfahren auf. Sie ist abwasserarm betreibbar (d.h. nahezu geschlossener Wasserkreislauf) und erfordert einen deutlich geringeren Energieeinsatz. Der erzeugte Holzstoff zeichnet sich nach vorliegenden ersten Erfahrungen durch hohe Festigkeit und hohe Weiße sowie eine gute Entwässerbarkeit aus. Dies ermöglicht eine Energiereduzierung an der Papiermaschine. Im Rahmen des Projektes sollten zur Klärung pflanzenbaulich-produktionstechnischer Fragestellungen in Hessen, Sachsen und Niedersachsen eine Ackerfläche von insgesamt ca. 100 ha mit verschieden Pappelarten bepflanzt werden. Es sollten dabei verschiedene Anbaumethoden und Pflanzverbände geprüft werden. Zudem waren ökologische und ökonomische Untersuchungen vorgesehen. Vom PTI waren Untersuchungen zu morphologischen und chemisch-physikalischen Eigenschaften der Pappelarten vorzunehmen. Daneben warenTechnikumsmahl- und Aufschlußversuche vorgesehen, um die Eignung der Pappelsorten zur Holzstoffherstellung nach dem APTMP-Verfahren zu prüfen. StoraEnso übernahm aus Eigenmitteln die Projektierung einer Großanlage und die Aufbereitung der Pappeln sowie die Herstellung von Holzstoff im großtechnischen Maßstab. Parallel hierzu sollte eine Optimierung von Anbau- und Erntetechnik für Hochertragspappelsorten vorgenommen werden. Um hinreichende Stammdurchmesser zu erzielen, soll ein ca. 10-jähriger Umtrieb der Pappelplantagen erfolgen.

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