Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Verbundvorhaben: Entwicklung einer Technologie zum Färben von Cellulose- und Proteinfaserstoffen mit einheimischen Pflanzenfarben: Teilvorhaben 3: Bereitstellung von Färberpflanzenmaterial für Extraktionsversuche im Technikums-Maßstab

Anschrift
Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLLR) - Thüringer Zentrum Nachwachsende Rohstoffe
Naumburger Str. 98
07743 Jena
Projektleitung
Dr. habil. Armin Vetter
Tel: +49 3641 683-200
E-Mail schreiben
FKZ
22014697
Anfang
01.02.1998
Ende
31.03.2001
Ergebnisverwendung
In Saatzeitenversuchen wurde die Eignung der Resede sowohl für Frühjahrs- als auch Herbstsaat abgesichert. Versuche zur mehrschnittigen Nutzung von Resede zeigten keine Ertragsvorteile gegenüber einer einmaligen Ernte zur Vollblüte. N-Stufenversuche bestätigten die geringen Ansprüche der Resede. Bei Goldrute sind die kurzstängeligen Zierformen ertragreicher. Versuche zur Direktsaat scheiterten aufgrund des geringen TKG. Wegen der mehrjährigen Nutzbarkeit der Bestände können die Pflanzkosten jedoch toleriert werden. Bei der Färberhundskamille bestätigte sich, dass Saattermine um Mitte April optimale Farbstofferträge liefern. Eine Spätsommervariante kann ebenfalls empfohlen werden. Die Kamille kann bei entsprechendem Absatz am leichtesten in die landwirtschaftliche Praxis überführt werden, wenn Kamillepflücktechnik vorhanden ist. Zu Krapp wurden Versuche mit verschiedenen Erntegeräten (Kartoffelroder, Hopfenfechser, Pfefferminzstolonenernter) durchgeführt. Je nach Standort zeigten sich alle Geräte mehr oder weniger geeignet. Versuche mit einer Reinigung der Krappwurzeln auf einer Baldrianwaschanlage brachten positive Qualitätseffekte, die in Färbeversuchen bestätigt wurden. Beim Färberknöterich konzentrierten sich die Arbeiten auf Herbizidversuche. N-Stufenversuche bestätigten, dass der Färberknöterich positiv auf eine hohe Grundversorgung reagiert. Eine 2-schnittige Ernte wird empfohlen. Von allen Arten wurde ausreichend Pflanzenmaterial an die Partner für Extraktions- und Färbeversuche abgegeben. Die Nacherntebehandlung wurde entsprechend den Anforderungen der Partner gestaltet. Für Indigo-Extraktionsversuche wurde eine halbtechnische Extraktionsanlage in Betrieb genommen. Die Prozessparameter wurden variiert und optimiert. Die geplante Steigerung der Rohindigoausbeute wurde erreicht. Die Ausbeute wird aber unverändert als nicht befriedigend eingeschätzt. Bezüglich der Separation des Indigos aus der Lösung zeigten Versuche mit Zentrifugen gute Ergebnisse.
Aufgabenbeschreibung
Gegenstand des Verbundvorhabens waren veredelungstechnologische und umweltrelevante Untersuchungen zur Applikation von Farbstoffkonzentraten aus den einheimischen Färberpflanzen Färberwau, Kanadische Goldrute, Färberkamille, Krapp und Färberknöterich auf Cellulosefasern (Baumwolle, Leinen, Viskosefasern) und Proteinfasern (Wolle). Aus den verschiedenen Pflanzenteilen sollten Farbstoffextrakte gewonnen werden, die mit Hilfe von Membrantrennverfahren und enzymatischen Prozessen gereinigt werden sollten. Auf den Einsatz giftiger Verbindungen wie Chromverbindungen sollte dabei weitestgehend verzichtet werden. Mit gewonnenen Extrakten sollten Färbeversuche durchgeführt werden. Dabei sollten die Gebrauchseigenschaften (z.B. Naßechtheit und Lichtbeständigkeit), die Umweltverträglichkeit (Humantoxizität, Prozeßwasserbelastung) und die wesentlichen Verfahrensparameter (Reproduzierbarkeit, Lagerungsstabilität etc.) analysiert und bewertet werden. Die Ergebnisse der Extraktherstellung und Färbung im Labormaßstab sollten mit Hilfe der einschlägigen DIN-Normen ausgewertet und allen interessierten Textilunternehmen zur Verfügung gestellt werden. Aufgabe dieses Teilvorhabens war die Produktion und Bereitstellung von Färberpflanzenmaterial und der Aufbau einer Technikumsanlage zur Extraktion von Färberknöterich zur Indigo-Gewinnung. Aufgaben der anderen Partner waren die Entwicklung von Verfahren zur Gewinnung und Stabilisierung weiterer Farbstoffextrakte, die Entwicklung von Technologien zur Protein- und Cellulosefaserfärbung sowie die industrielle Erprobung und Optimierung der Verfahren.

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