Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Demonstrationsprojekt Arzneipflanzen (KAMEL); Verbundvorhaben: Sätechnik; Teilvorhaben 1: Optimierung der Sätechnik als Grundlage der Bestandsetablierung

Anschrift
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn - Landwirtschaftliche Fakultät - Institut für Landtechnik
Nußallee 5
53115 Bonn
Projektleitung
Dr. Lutz Damerow
Tel: +49 228 73-2393
E-Mail schreiben
FKZ
22018908
Anfang
15.04.2010
Ende
31.12.2013
Ergebnisverwendung
Für die Kamille wurde eine Säkombination aus Kreiselegge, Trapezpackerwalze und mechanischem Drillsystem verwendet, das durch den Einbau reihenbezogener Saatgutbehälter, speziell gefertigten Feinsäräder und die Verwendung von Zwischenandruckrollen modifiziert wurde. Grundsätzlich konnte die angestrebte Bestandsdichte von 500 Pflanzen/m² bei den verschiedenen Projektpartnern erreicht werden, allerdings nicht auf jedem Versuchsstandort gleich gut. Für das Säen von Melisse wurde ein pneumatisches Einzelkornsäsystem verwendet, das durch vorlaufende Glattwalzen, Ersatz der Säschare durch Profilrollen zur Erzeugung einer Säfurche, und die Entfernung der Zustreicher modifiziert wurde. Die Bedeckung des Saatgutes in der Säfurche erfolgte durch im Gartenbau verwendete Zuschlagstoffe. Mit diesem Säverfahren konnten bei den Projektpartnern ausreichend große Bestandsdichten bei einer gleichmäßigen Pflanzenverteilung, teilweise sogar mit reduzierter Saatgutmenge, erreicht werden. Für das Säen von Baldrian wurde ein pneumatisches Einzelkornsäsystem verwendet, das mit einer Dammformeinrichtung kombiniert wurde. Ziel dieser Dammsäkombination war es, die Rodung der Wurzelballen und die Abtrennung der anhaftenden Erde während des Erntevorganges zu erleichtern sowie die Reduzierung von Arbeitsgängen. Zum Vergleich wurde Baldrian auch im Flachbett gesät. Durch die Säversuche bei den Projektpartnern konnte gezeigt werden, dass es möglich ist, Baldrianbestände durch Saat mit und ohne Damm zu etablieren. Bei entsprechender Witterung führte schnelles Abtrocknen der Dämme und Bodenverkrustung zu reduzierten und ungleichmäßigen Feldaufgangsraten. Für die Etablierung von Baldrian und Melisse mittels Saat sollte eine Bewässerungsmöglichkeit vorhanden sein.
Aufgabenbeschreibung
Ziel des Projektes war es, für die drei Beispielkulturen Kamille, Melisse und Baldrian neue verfahrenstechnische und technische Lösungen zur Bestandsetablierung zu entwickeln und somit die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Arzneipflanzenanbaus zu verbessern. Bei der Kamille war das Ziel eine schnelle, gleichmäßige Feldaufgangsrate sowie eine gleichmäßige Bestandsdichte (> 500 Pflanzen/m²) zu erreichen. Für die Kulturen Melisse und Baldrian, die gegenwärtig gepflanzt werden, sollte jeweils ein Säverfahren und die entsprechende Sätechnik entwickelt werden, mit dem ein gleichmäßiger und ausreichender Bestand etabliert werden kann. Nach der Auswahl des Säverfahrens für jede Kultur, wurde die jeweilige Sätechnik den verschiedenen Anforderungen entsprechend erweitert und/oder modifiziert. Anschließend wurden Funktion und Arbeitsqualität der modifizierten Sätechnik im Maschinenlabor und auf den Versuchsflächen der Universität Bonn getestet. Die modifizierte Sätechnik wurde zu den entsprechenden Säterminen der Kamille, der Melisse und des Baldrians zu den Versuchsflächen der Projektpartner in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Hessen und Rheinland-Pfalz transportiert, und dort gemeinsam mit den Projektpartnern Parzellensäversuche und Feldsäversuche angelegt, die dann von den Projektpartnern betreut und bewertet wurden.

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