Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Prüfung einer Kollektion verschiedener Herkünfte von Rhodiola rosea L. aus einer weltweiten Sammlung bezüglich der Eignung für eine Arzneimittelentwicklung

Anschrift
PHARMAPLANT Arznei- und Gewürzpflanzen Forschungs- und Saatzucht GmbH
Am Westbahnhof 4
06556 Artern
Projektleitung
Dr. rer. nat. Andreas Plescher
Tel: +49 3466 3256-0
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FKZ
22021900
Anfang
01.07.2001
Ende
30.11.2004
Ergebnisverwendung
Das genetische Potential von Rhodiola rosea L. wurde umfassend untersucht. Hierzu wurden größere Sammelreisen durchgeführt. Im einzelnen wurden folgende Regionen betrachtet: Nordatlantik (Grönland, Orkney, Shetland, Färöer, Island), Alpen und Pyrenäen (Italien, Schweiz, Frankreich, Spanien), Nordamerika (Neufundland, Alaska und Mexiko), Altaigebirge und Japan. Außerhalb der Projekts wurden Sammelreisen nach Norwegen, Irland, Wales und Österreich unternommen. Ergänzend wurde über Kontakte zu internationalen Forschungseinrichtungen Material auf dem Postweg beschafft. Insgesamt wurden 124 Herkünfte gesammelt. Die analytische Methodik für die Bestimmung der wertgebenden Inhaltsstoffe wurde entwickelt. Die Herkünfte konnten wegen der langsamen Jugendentwicklung im Projektzeitraum nur teilweise abschließend analytisch, botanisch-mophologisch, pflanzenbaulich und genetisch bewertet werden. Vorläufige Vorzugsvarianten konnten aber selektiert und in den Praxisanbau übernommen werden. Im Jahr 2004 wurden 2,5 ha in Thüringen produziert, nach dem ein Industriepartner für die Entwicklung eines Produktes (Nahrungsergänzungsmittel) gefunden werden konnte. Der Anbauumfang soll in den nächsten Jahren schrittweise ausgedehnt werden. Eine weitere Ausdehnung ist möglich, wenn es gelingt, ein zulassungsfähiges Medikament zu entwickeln. An einer entsprechenden Entwicklung wird über das Projektende hinausgehend gearbeitet.
Aufgabenbeschreibung
Ausgehend von einer geförderten Machbarkeitsstudie zur "Anbaufähigkeit von Rosenwurz (Rhodiola rosea L.) als Rohstoffpflanze für die medizinische Anwendung in Deutschland (99NR025)" sollten aufgrund positiver Einschätzungen der Marktrelevanz im Rahmen des Folgevorhabens erste wissenschaftliche Grundlagen für eine industrielle Umsetzung und Markteinführung geschaffen werden. Hierzu waren durch die Etablierung einer umfangreichen Herkunftssammlung die Grundlagen für eine Selektion nach inhaltsstoffreichen Varitäten zu legen. Neben diesen agrarwissenschaftlichen Arbeiten waren u.a. analytische Methoden für die Bestimmung der wertgebenden Inhaltsstoffe zu entwickeln und Referenzsubstanzen zu isolieren. Ferner sollten über weiterführende Markt- und Patentrecherchen die Risiko- und Erfolgsprognosen einer langjährigen Pharmaka-Entwicklung weiter abgesichert werden. Im Rahmen des Vorhabens wurde in beispielgebender Art und Weise und - trotz insgesamt relativ geringer Mittelausstattung - letztlich erfolgreich ein komplettes Programm zur Inkulturnahme einer bis dahin nicht in Deutschland angebauten Art umgesetzt. Als Ergebnis stehen nicht nur wertvolle und nahezu vollständige botanische Erkenntnisse zur weltweiten natürlichen Verbreitung von Rhodiola rosea L. zur Verfügung. Es wurde ein erstes Produkt (Nahrungsergänzungsmittel) in den Markt eingeführt .

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