Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Verbundvorhaben: Punktgenaue Herbizidneutralisation als Beitrag zu einer nachhaltigeren Beikrautregulierung; Teilvorhaben 1: Aktivkohlecharakterisierung, Modell- und Feldversuche - Akronym: PhenomenB

Anschrift
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)
Vöttinger Str. 38
85354 Freising
Projektleitung
Dr. Heidi Heuberger
Tel: +49 8161 8640-3805
E-Mail schreiben
FKZ
22029815
Anfang
15.05.2017
Ende
31.07.2020
Ergebnisverwendung
In den Labor-Versuchsreihen konnte die Eignung der gewählten Aktivkohlen für die Adsorption der vorliegenden Herbizide nachgewiesen werden. Ein Anhaltswert für die Adsorption des als Muster herangezogenen Reinwirkstoffes Metamitron wurde ermittelt. Diese entspricht einer Herbizid-Anwendungsfläche von 50-130 cm² je mg Aktivkohle. Bei 1-2 mg Aktivkohle je Saatgutpille könnte die Aktivkohlemenge in Kombination mit dem Kleber als Pillenbestandteil und mit der punktuellen Applikation v.a. unter der Bodenoberfläche die protektive Wirkung der Aktivkohleumhüllung eingeschränkt haben. In den Gefäß- und Freilandversuchen waren bei einigen Pflanzen x Herbizid-Kombinationen Hinweise auf die Wirksamkeit der Aktivkohlepillen erkennbar. Die Auflaufzahlen, Größe und Vitalität der gekeimten Pflanzen in den Aktivkohlevarianten waren z.T. besser als in den aktivkohlefreien Kontrollvarianten. Es konnten jedoch keine reproduzierbaren Ergebnisse erzielt werden. Der Freilandversuch "Proof of the System" bestätigte die Adsorptionswirkung der Aktivkohle gegenüber den ausgebrachten Herbiziden. In den meisten Varianten schnitten jene mit Aktivkohle in den Kriterien Auflauf und Wüchsigkeit besser ab als die aktivkohlefreie Kontrolle. Zudem wurden die besten Ergebnisse überwiegend dort erzielt, wo die Aktivkohle an der Bodenoberfläche ausgebracht wurde. Dort konnte die Aktivkohle das applizierte Herbizid adsorbieren bevor es in die Bodenschicht eingetragen wurde, die vom Keimling zu durchdringen ist. Damit die herbizide Wirkung gegenüber den Unkräutern in der Saatreihe nicht ebenfalls aufgehoben wird, ist die Entwicklung einer Technologie für eine punktgenaue Ablage der Aktivkohle über dem Saatkorn erforderlich. Die erzielten Ergebnisse waren fokussiert auf: • Aktivkohle- und Boden-Adsorptionskapazität • Pillierung, Pillenzusammensetzung, Aktivkohlemantel • Saatgut- und Sämlingseigenschaften; Vorbereitung des Saatgutes • Positionierung des Saatgutes und der Aktivkohle • Feldversuchsbedingungen.
Aufgabenbeschreibung
Durch eine innovative Saatguttechnologie, die gezielt am Samenkorn herbizide Wirkstoffe durch eine Umman-telung des Saatgutes mit Aktivkohle abpuffert, sollte ein ganzes Bündel an Effekten eröffnet werden, das die Nachhaltigkeit des Anbaus von Arznei- und Rohstoffpflanzen in Deutschland und deren internationale Wett-bewerbsfähigkeit verbessert. Ziele des Teilvorhabens waren - die Ermittlung der Verträglichkeit von Herbiziden gegenüber Keimlingen aus mit verschiedenen handelsüblichen bzw. neu zu kommerzialisierenden Aktivkohlen pilliertem Saatgut repräsentativer Arznei-, Gewürz und Rohstoffpflanzen unter unterschiedlichen Standort- und Keimbedingungen sowohl im Gefäßmodell als auch im Feldversuch - die Charakterisierung ausgewählter Aktivkohlen bezüglich Adsorptionsverhalten und -kapazität gegenüber im Vorauflauf eingesetzter Herbizide - die Ermittlung des Einflusses der Saattiefe, Bodenart, Feuchtigkeit u. a. auf die Keimung des pillierten Saatguts repräsentativer Arznei-, Gewürz- und Rohstoffpflanzen - das Entwickeln von Handlungsempfehlungen für die Aussaat von aktivkohle-pilliertem Saatgut und die Bandapplikation von Herbiziden (Vorauflauf-) in der Saatreihe in Kombination mit mechanischen Unkrautregulierungsverfahren.

neue Suche