Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Forschungsverbund: Integrierte chemisch-biotechnologische Herstellung von Synthesebausteinen auf Basis nachwachsender Rohstoffe in einer Bioraffinerie; Teilvorhaben 12: Rohstoffmanagement der Anbau- und Reststofföle inklusive ökonomische und ökologische Betrachtung des Anbaus

Anschrift
Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLLR) - Thüringer Zentrum Nachwachsende Rohstoffe
Naumburger Str. 98
07743 Jena
Projektleitung
Torsten Graf
Tel: +49 3641 683-146
E-Mail schreiben
FKZ
22039111
Anfang
01.05.2012
Ende
31.10.2014
Ergebnisverwendung
Im Forschungsverbund "Integrierte BioProduktion" wurden Prozesse und Verfahren zu einer "Integrierten Verbundproduktion auf Basis nachwachsender Rohstoffe" vom Labor bis zum Produktionsmaßstab in einem einen interdisziplinären Forschungsverbund von 15 Projektpartnern in Zusammenarbeit mit einem integrierten Chemieverbund-Standort in Leuna untersucht. Im Teilvorhaben 12 wurden Arbeiten zum Rohstoffmanagement der pflanzlichen Öle durchgeführt. Für einen Anbau wurden die alternativen heimischen Ölpflanzen Iberischer Drachenkopf, Krambe und Koriander sowie der Erucaraps ausgewählt und auf den Versuchsflächen kultiviert, wobei eine Erfassung der agrotechnischen Parameter und Erträge erfolgte. Die in den Versuchen gewonnenen Ölsaaten wurden kalt gepresst, aufbereitet und den Projektpartnern zur Verfügung gestellt. Basierend auf den erfassten und vorliegenden Daten sind die ökonomischen Grundlagen des Anbaus, der Ernte der Saat und der Kaltpressung erarbeitet worden. Für die Ölsaatennebenprodukte wurden die Verwertung als Futtermittel, Brennstoff, Gärsubstrat und Düngemittel analysiert und wirtschaftlich beurteilt. Die Kalkulationen weisen für die alternativen Ölpflanzen deutlich höhere Erzeugerpreise als für den Erucaraps aus. Ursache ist die mangelnde oder geringe züchterische Bearbeitung, die zu teilweise starken Ertragsschwankungen sowie einem geringeren Ertragsniveau führt. Eine Verwertung des Presskuchens als Futtermittel wäre am günstigsten, ist gegenwärtig aus rechtlichen Gründen aber nicht möglich. Zur ökologischen Bewertung des Anbaus erfolgte eine Betrachtung der Fruchtfolgewirkung, des Einflusses auf die Agrobiodiversität, die Nachhaltigkeit, die Klimagaserzeugung und -vermeidung sowie auf die Flächenkonkurrenz zu anderen Anwendungen. Hier liegen die Vorteile der alternativen Ölpflanzen in ihrem Beitrag zur Erhöhung der Agrobiodiversität und positiven Wirkungen in der Fruchtfolge.
Aufgabenbeschreibung
1. Vorhabensziel Im Teilprojekt Rohstoffmanagement der Anbau- und Reststofföle sind die durch die Projektpartner benötigten Pflanzenöle in ausreichender Menge und entsprechender Qualität zur Verfügung zu stellen. Durch Ermittlung betriebswirtschaftlicher Richtwerte für den Anbau der Ölpflanzen, für die Herstellung der Öle sowie für die Verwertung der Nebenprodukte sowie durch die Ermittlung der Beschaffungskosten für Reststofföle sind die Voraussetzungen zur Festlegung der Rohstoffkosten im Rahmen der ökonomischen Gesamtbetrachtung der verschiedenen Konversionsverfahren zu schaffen. Die wissenschaftliche Betrachtung der ökologischen Auswirkungen der Rohstoffbereitstellung heute und in Zukunft stellt ein weiteres Vorhabensziel dar. 2. Arbeitsplan Der Anbau und die Ernte von vier Ölpflanzen auf den Versuchsflächen der TLL und die Beschaffung der in der 1. Phase des Projektes eruierten Reststofföle sind in beiden Projektjahren zu realisieren. Eingeschlossen sind hier die Herstellung der Öle sowie die Ermittlung der Qualitätsparameter der Öle einschließlich der anfallenden Nebenprodukte. Durch Anbau auf Praxisflächen vorwiegend im 5. Projektjahr ist einmal der Rohstoffbedarf abzudecken und zum anderen Optimierungen des Anbaus unter Praxisbedingungen vorzunehmen. Ökonomische Berechnungen und ökologische Betrachtungen und Berechnungen sind Bestandteil der Arbeiten der TLL im Gesamtprojekt.

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