Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Verbundvorhaben: THG-Emissionsminderung durch modellgestützte Optimierung und Bewertung von NaWaRo-Anbausystemen; Teilvorhaben 1: Vom Prozessmodell zur Anbausystemoptimierung - Akronym: THG-EMOBA

Anschrift
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel - Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät - Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung
Olshausenstr. 40
24118 Kiel
Projektleitung
Prof. Dr. Henning Kage
Tel: +49 431 880-3472
E-Mail schreiben
FKZ
22402917
Anfang
01.01.2019
Ende
30.09.2022
Ergebnisverwendung
Im Rahmen des Projekts wurde ein Datensatz zusammengestellt, der auch die bisher bei CAU verfügbaren Daten zu Experimenten mit Messungen von Lachgasemissionen und landwirtschaftlichen Erträgen zusammenfasst. Der Umfang der enthaltenen Größen zur Beschreibung von Bodeneigenschaften, Managementbedingungen und meteorologischen Größen erlaubt auch zukünftig die Überprüfung und Weiterentwicklung von Modellen zur Beschreibung von reibhausgasemissionen, landwirtschaftlicher Produktion und Bodenkohlenstoffentwicklung. Der Vergleich der THG-Indikatoren anhand der Berechnungen für Standorte des Datensatzes zeigt, dass die Höhe der direkten Lachgasemissionen einen größeren Effekt auf die spez. THG-Emissionen und die spezifische THG-Minderung haben als auf die THG-Einsparung und die Flächenproduktivität von besonderer Bedeutung für die Höhe der THG-Einsparung aus der THG-Flächenbilanz ist. Die Ergebnisse der anhand des Datensatzes weiterentwickelten und evaluierten Prozessmodelle HUME und DNDC und der aus den Modellergebnissen berechneten THG-Indikatoren zeigte, dass je nach Indikatorwahl ganz unterschiedliche Bewertungen einzelner Managementmaßnahmen wie z.B. N-Düngungshöhe resultieren. Die Betrachtung der N-Sensitivitäten der Indikatoren und ihrer Bestimmungsgrößen zeigt, dass N-Intensitäten für eine Minimierung der spez. THG-Emissionen und damit Maximierung der THG-Minderung oftmals weit unterhalb der nach DüV ermittelten Düngung liegen. Da in diesem Bereich oftmals noch ein deutlicher Ertragszuwachs bei steigender Düngung erfolgt, der zunächst die dann evtl. ebenfalls ansteigenden Anbauemissionen kompensiert, liegt die im Hinblick auf eine maximale THG-Einsparung optimierte N-Düngeintensität im Bereich der DüV oder auch darüber.
Aufgabenbeschreibung
Übergeordnetes Ziel des skizzierten Projektes ist es, zur Minderung von Treibhausgas (THG)-Emissionen beim landwirtschaftlichen Rohstoffanbau für die stoffliche und energetische Verwertung beizutragen. Forschungs- und Optimierungsbedarf besteht insbesondere im Bereich der Methoden zur Bewertung der Klimaeffekte von Anbausystemen unter angemessener Berücksichtigung der Wechselwirkungen mit den regionalen Boden- und Klimabedingungen. Der Fokus in diesem Projekt liegt in den drei relevanten Komponenten der THG-Bewertung: Ertragsleistung (potentielle THG-Einsparung), direkte N2O-Emissionen und Nitratauswaschung als Grundlage indirekter N2O-Emissionen. Die ebenfalls wichtigen Teilaspekte der Bodenkohlenstoffbilanz sowie die Bereiche Ammoniak- und Methanemissionen sollen im Rahmen dieses Projektes nicht bearbeitet werden. Der konkrete Beitrag zum Klimaschutz besteht in einer verbesserten Auswahl bzw. Gestaltung von Anbauverfahren sowohl für die landwirtschaftliche Praxis als auch für die Ausgestaltung von förderpolitischen Maßnahmen. Dabei werden sowohl Managementeffekte als auch deren Interaktion mit regionalen naturräumlichen Gegebenheiten adressiert.

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