Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Verbundvorhaben: Potentiale der THG-Minderung und des Bodenschutzes durch den Anbau von Dauerkulturen auf wechselfeuchten Standorten (Pseudogleye); Teilvorhaben 1: Standort, Boden & Koordination - Akronym: BESTLAND

Anschrift
Universität Trier
Universitätsring 15
54296 Trier
Projektleitung
Prof. Dr. Christoph Emmerling
Tel: +49 651 201-2238
E-Mail schreiben
FKZ
22404217
Anfang
01.10.2018
Ende
28.02.2022
Ergebnisverwendung
TV 1 wählte für den Versuch vergleichbare Standorte (Hangpseudogleye) aus. Bei einer geringmächtigen Ausprägung der Sw-Horizonte von ca. 15 cm lagen die wasserundurchlässigen Stauhorizonte in ca. 60 cm Tiefe. Die Bodenarten des Oberbodens waren schluffig, die des Unterbodens toniger ausgeprägt. In Verbindung von Böden mit einem stauenden [Sd-] Horizont und somit deutlich begrenztem Wurzelraum sowie den während der Versuche vorherrschenden Wetterbedingungen zeigten die Bodenwasser- und Temperatursensoren, dass die Böden in den Winterhalbjahren Wassergehalte über der Feldkapazität aufwiesen, wohingegen die Sommerhalbjahre durch andauernde Trockenheit gekennzeichnet waren. Die Gehalte an mineralischem Stickstoff sanken im Frühjahr unter der Silphie aufgrund ihrer raschen Jugendentwicklung schnell ab, während sie unter Mais länger auf hohem Niveau lagen. Weiterhin führte die flache Herbstbodenbearbeitung zur Zwischenfruchtaussaat zu einem N-Mineralisierungsschub. Die Biomasseerträge der Silphie lagen im Mittel 27% unter denen von Silomais. Das biochemische Methanpotential der Silphie (297 LN g-1 oTS) war signifikant niedriger als jenes von Silomais (382 LN g-1 oTS). Die Methanerträge der Silphie lagen somit 35% unter denen von Mais. Hauptursächlich ist der höhere Anteil des unverdaulichen Lignins in der Silphie. Die Gesamtwurzelmasse unter der Silphie (4915 kg TM ha-1) war verglichen mit Mais (3626) allgemein, aber v.a. in den tieferen Bodenschichten höher, was von Vorteil ist im Hinblick auf eine Reduzierung der Erosionsgefährdung der Standorte und auch bezüglich eines möglichen Speicherpotentials für org. Kohlenstoff. Die durchgeführten Round-Table-Veranstaltungen und der Feldtag waren gut besucht. Durch die Einbeziehung externer Akteure und Fachleute konnte ein breites Fachpublikum angesprochen und die Thematik des Silphieanbaus vor dem Hintergrund einer umwelt- und klimafreundlichen sowie bodenschützenden Gewinnung eines Substrates zur Vergärung erläutert werden.
Aufgabenbeschreibung
Das Verbundvorhaben "BESTLAND" untersuchte die Fragestellung, welchen Beitrag die Durchwachsene Silphie (Silphium perfoliatum L.; im Folgenden kurz als "Silphie" bezeichnet) auf staunass-wechselfeuchten Böden (Pseudogleyen) im Mittelgebirgsraum verglichen zu Silomais als Substrat für die anaerobe Vergärung zum Umwelt-, Klima-, und Bodenschutz leisten kann. Das Teilvorhaben 1 widmete sich innerhalb des Verbundvorhabens der Auswahl der Standorte und deren Charakterisierung, der Ertragserfassung sowie der Bestimmung ihrer physiko-chemischen Eigenschaften. Die Biomethanpotentiale wurden in 50-tägigen Laborversuchen unter mesophilen Bedingungen in Batch-Versuchen ermittelt. Weiterhin wurden bodenphysikalische, -chemische und -biologische Kennwerte wie beispielsweise Lagerungsdichte, Bodenfeuchte, Korngrößenverteilung, mineralischer Stickstoff und Durchwurzelung auf verschiedenen zeitlichen Skalen untersucht. In enger Zusammenarbeit mit Teilvorhaben 2 wurden wöchentlich Gasproben zur Bestimmung der Lachgasflüsse aus den Böden entnommen, die Feldmesstechnik gewartet und Daten für das Verbundvorhaben bereitgestellt. Teilvorhaben 1 oblag zudem die Projektkoordination sowohl innerhalb des Projektverbundes als auch die Einbindung von assoziierten Akteuren. Dies umfasste insbesondere auch die Wissensvermittlung in Form von mehreren Round-Table-Veranstaltungen und eines großen Feldtages an denen Landwirten, Biogasanlagenbetreibern, Beratern und Entscheidungsträgern sowohl allgemeine als auch projektspezifische Aspekte zu Anbau und Nutzung der Silphie als auch deren Umweltwirkungen hinsichtlich Bodenschutz, Reduzierung von Treibhausgasen und Biodiversität vorgestellt wurden.

neue Suche