Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Verbundvorhaben: Bewertung der Humus- und Nährstoffwirkung von organischen Reststoffen; Teilvorhaben 2: Chemische Charakterisierung der Reststoffe und Ermittlung von deren N- und P-Dynamik in Inkubationsversuchen - Akronym: HUMOR

Anschrift
Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt Speyer
Obere Langgasse 40
67346 Speyer
Projektleitung
Prof. Dr. Franz Wiesler
Tel: +49 6232 136-115
E-Mail schreiben
FKZ
22410918
Anfang
01.02.2019
Ende
30.06.2022
Ergebnisverwendung
Die chemische Analyse ergab neben Unterschieden zwischen den Reststoffgruppen (i) pflanzliche Reststoffe, (ii) Wirtschaftsdünger tierischen Ursprungs, (iii) Gärreste und (iv) Komposte insbesondere auch eine hohe Variation innerhalb der Reststoffgruppen. Dies macht deutlich, dass die chemische Analyse organischer Reststoffe, vor allem wenn diese zugekauft oder zum ersten Mal eingesetzt werden, deren zielgerichteten Einsatz sehr stark verbessen kann. Die höchste apparente N-Wiederfindung im Inkubationsversuch wurde mit 80 bis 90 % in der Mineraldüngervariante ermittelt. Für Gärreste und Wirtschaftsdünger tierischer Herkunft konnten mittlere Wiederfindungsraten von ca. 40 % ermittelt werden. Deutlich geringere Wiederfindungsraten von 0 bis 20 % ergaben sich für Komposte und pflanzliche Reststoffe. Die Stickstoff-Freisetzung während der Inkubation stand in signifikanter Beziehung zu dem Gesamt-N-Gehalt, dem NH4-N-Gehalt, dem Anteil von NH4-N am Gesamt-N und dem C/N-Verhältnis der Reststoffe. Die höchste apparente P-Wiederfindung im Inkubationsversuch wurde mit ca. 30 % für Mineraldünger ermittelt. Niedrigere Wiederfindungsraten von ca. 25 % wurden für Gärreste, Wirtschaftsdünger tierischer Herkunft und Komposte ermittelt. Während der ersten 100 Tage der Inkubation bestanden gute Beziehungen zwischen dem Gesamt-P-Gehalt der Reststoffe und den PCAL-Gehalten im Boden. Im weiteren Verlauf entwickelten sich gute Beziehungen zum C/N- und C/P-Verhältnis der Reststoffe. Die P-Aufnahme im Vegetationsversuch stand in signifikant positiver Beziehung zu den PCAL-Gehalten im Inkubationsversuch. Im Hinblick auf den Einfluss der Bodenart wurden die niedrigsten apparenten N-Wiederfindungsraten im Quarzsand und im lehmigen Schluff ermittelt; die höchsten N-Wiederfindungsraten wies der lehmige Sand auf. Demgegenüber war die apparente P-Wiederfindung bei Inkubation mit Quarzsand am höchsten, gefolgt vom lehmigen Sand. Sie war am niedrigsten im lehmigen Schluff.
Aufgabenbeschreibung
Innerhalb des Verbundvorhabens "Bewertung der Humus- und Nährstoffwirkung von organischen Reststoffen (HUMOR)" wurden im Teilvorhaben 2 (Chemische Charakterisierung der Reststoffe und Ermittlung von deren N- und P-Dynamik in lnkubationsversuchen) standardisierte Primärdaten zu chemischen Eigenschaften von 59 unterschiedlichen organischen Reststoffen ermittelt. Die Stickstoff- (N) und Phosphor- (P) Freisetzung aus diesen Reststoffen wurde unter kontrollierten Bedingungen (konstante Temperatur und Bodenfeuchte) in Inkubationsversuchen untersucht. In den Inkubationsversuchen zur Ermittlung der N-Freisetzung wurden einheitliche N-Mengen mit den organischen Reststoffen appliziert, welche einer Düngermenge von ca. 170 kg N ha-1 entsprechen. Zusätzlich wurden eine Mineraldüngervariante (Ammoniumnitrat) und eine ungedüngte Kontrolle untersucht. Während des insgesamt 445-tägigen Untersuchungszeitraumes wurde als Maß für die Stickstoff-Freisetzung zu 10 Terminen der in Calciumchlorid lösliche mineralische Stickstoff (Nmin) untersucht. In den Inkubationsversuchen zur Ermittlung der P-Freisetzung wurden einheitliche P-Mengen mit den organischen Reststoffen appliziert, welche einer Düngermenge von ca. 65 kg P ha-1 entsprechen. Zusätzlich wurden eine Mineraldüngervariante (Triple-Superphosphat) und eine ungedüngte Kontrolle untersucht. Während des insgesamt 600-tägigen Untersuchungszeitraumes wurde als Maß für die Phosphor-Freisetzung zu 10 Terminen der in Calcium-Acetat-Laktat lösliche Phosphor (PCAL) untersucht. Zur Untersuchung des Einflusses der Bodenart auf die N- und P-Freisetzung wurde für 12 Reststoffe ein weiterer Inkubationsversuch bei konstanter Temperatur und Bodenfeuchte mit unterschiedlichen Böden durchgeführt. Ergänzend wurde für 12 Reststoffe ein Vegetationsversuch (Neubauertest) mit Gerste durchgeführt, um die Pflanzenverfügbarkeit des applizierten Phosphors zu bestimmen und mit der P-Freisetzung in den Inkuabtionsversuchen zu vergleichen.

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