Marktanalyse Nachwachsende Rohstoffe

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
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Flächenbedarf für nachwachsende Rohstoffe

In Deutschland belief sich die landwirtschaftliche Nutzfläche auf 16,7 Mio. ha in 2011. Die Nutzfläche ist in den letzten Jahren relativ konstant geblieben. Auf Basis der landwirtschaftlichen Erträge 2011 und der ermittelten Daten in den einzelnen Märkten wurde der Flächenbedarf (heimische und virtuell importierte Flächen) für die in den stofflichen und energetischen Märkten eingesetzten nachwachsenden Rohstoffe ermittelt.

Danach betrug der Flächenverbrauch für die in den energetischen Märkten eingesetzten nachwachsenden Rohstoffe 3,5 Mio. ha und für die in den stofflichen Märkten eingesetzten nachwachsenden Rohstoffe 0,8 Mio. ha landwirtschaftliche Nutzfläche in 2011. Der Flächenverbrauch für die energetischen Märkte ist damit mehr als viermal so groß wie für die stofflichen Märkte. Bei energetischer Berücksichtigung der Nebenprodukte (Schrote, Mehle, DDGS, etc.) reduziert sich der Gesamtflächenbedarf von 4,3 Mio. ha auf 2,9 Mio. ha. Zusätzlich werden 11,1 Mio. ha Waldfläche für die Holzgewinnung in Anspruch genommen. Holz wird zu etwa gleichen Teilen für die energetische und stoffliche Nutzung verwendet.

Viele stoffliche Märkte haben kaum eine Flächenrelevanz. Den kleinsten Flächenbedarf hat der Markt für Bioschmierstoffe, der nur 10.000 ha beansprucht. Den größten Flächenbedarf haben dagegen Biokraftstoffe, die rund 2,4 Mio. ha benötigen.

Mit 2,6 Mio. ha haben Ölpflanzen den größten Flächenbedarf, gefolgt von Energie- und Stärkepflanzen. Sonderpflanzen (Arzneipflanzen, Faserpflanzen) haben keine Flächenrelevanz. Einzelne Märkte für den Einsatz nachwachsender Rohstoffe werden durch den Import nachwachsender Rohstoffe und/oder den Import weiterverarbeiteter Produkte dominiert. Häufig findet auch ein Großteil der Wertschöpfung und Produktion im Ausland statt. Rund 40 % der benötigten Flächen werden virtuell importiert.

Die Förderung des Einsatzes nachwachsender Rohstoffe in Deutschland führt nicht zwangsläufig zu einem steigenden Anbau in Deutschland und auch nicht zu einem heimischen Aufbau von Verarbeitungskapazitäten.

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Stoffliche Nutzung

Energetische Nutzung