Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Nachwachsende Rohstoffe

Nachwachsende Rohstoffe, so die Definition, sind land- und forstwirtschaftlich erzeugte Produkte, die nicht als Nahrungs- oder Futtermittel Verwendung finden, sondern stofflich oder zur Erzeugung von Wärme, Strom oder Kraftstoffen zum Einsatz kommen.

Nachwachsende Rohstoffe wurden im Jahr 2022 in Deutschland auf knapp 2,6 Millionen Hektar landwirtschaftlicher Fläche angebaut. Zusätzlich wächst Holz, das sowohl für die Industrie als auch für die Energieversorgung zum Einsatz kommt, auf über 11 Millionen Hektar. Der deutsche Wald nimmt immerhin fast ein Drittel der bundesdeutschen Fläche ein. 

Grafik zum Anbau nachwachsender Rohstoffe

Nachwachsende Rohstoffe helfen, den Klimawandel zu bremsen, in dem sie bei der energetischen Nutzung weniger Treibhausgase freisetzen als fossile Rohstoffe und bei der stofflichen Nutzung sogar Kohlendioxid - teilweise über sehr lange Zeiträume - binden.

Sie dienen der Versorgungssicherheit, denn sie sind nicht endlich und können in nahezu allen Ländern der Erde gewonnen werden. Ihre Nutzung ist häufig mit Umweltvorteilen verbunden, zum Beispiel in umweltsensiblen Bereichen. Produkte aus ihnen sind oftmals weniger (öko-)toxisch und ihre Herstellung häufig weniger energieaufwändig. Zudem bietet der Anbau nachwachsender Rohstoffe entgegen der öffentlichen Wahrnehmung nicht nur Risiken, sondern auch Chancen für ein breiteres Artenspektrum in der Landwirtschaft. Denn schließlich ist die Palette der Energie- und Rohstoffpflanzen erheblich und viel größer als das Spektrum der heute vorwiegend angebauten Nahrungs- und Futterpflanzen. Umfangreiche Informationen zu Industrie- und Energiepflanzen haben wir auf unserem Themenportal pflanzen.fnr.de zusammengestellt.

Werden nachwachsende Rohstoffe in heimischer Land- und Forstwirtschaft erzeugt und hierzulande auch weiter verarbeitet und verbraucht, bleibt die damit zusammenhängende Wertschöpfung im Land und generiert in der Regel neue Arbeitsplätze. Gerade für den strukturschwachen und oft von Abwanderung geprägten ländlichen Raum bietet dies große Chancen und neue Perspektiven für die Menschen vor Ort.

Nachwachsende Rohstoffe kommen in den unterschiedlichsten Bereichen der Industrie und im privaten Umfeld zum Einsatz. Neben der speicherbaren Bioenergie, die mittels verschiedener Verfahren in Strom, Wärme und/oder Kraftstoffe umgewandelt werden kann, gibt es bei der stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe ein immenses Produktspektrum. Es reicht von Baustoffen über Papier und Pappe, Werkstoffe, Schmierstoffe, Zwischen- und Endprodukte für die chemische Industrie bis hin zu Arzneimitteln, Kosmetika, Farbstoffen, Textilien und vielem mehr.