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Fördermittel im Marktanreizprogramm für 2006 ausgeschöpft

Seit dem Jahr 2000 fördert die Bundesregierung im Rahmen des sogenannten "Marktanreizprogramms", mit dessen Umsetzung das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beauftragt sind, die Anschaffung von Biomasseanlagen. Die Impulse, die von diesem Programm ausgehen, sind beachtlich: So wurden vom BAFA, dass u.a. für die Bezuschussung von Biomassekleinanlagen (<100 kW) zuständig ist, seit Programmbeginn bis Mitte des Jahres 2006 insgesamt 70846 Biomassekleinanlagen, hierunter überwiegend Pelletheizungen, mit 126,5 Mio. Euro bezuschusst und somit ein Gesamtinvestitionsvolumen von über 1 Milliarde Euro ausgelöst.

 

Das Bundesumweltministerium teilt in einer Pressemitteilung vom 14.08.2006 mit, dass die Nachfrage nach Solarkollektoren, Pelletheizungen und Scheitholz-Vergaserkesseln im bisherigen Jahresverlauf die Erwartungen weit übertroffen hat. Das Antragsaufkommen für Solarkollektoren und Holzheizungen hat in den vergangenen Wochen weiter zugenommen. Mittlerweile gehen beim BAFA zum Marktanreizprogramm täglich etwa 1300 neue Anträge ein - und das, obwohl die Fördersätze in diesem Jahr bereits zweimal gesenkt wurden. Mit der Senkung war beabsichtigt, möglichst vielen Antragstellern eine Förderung zukommen zu lassen. Trotzdem liegen beim BAFA bereits mehr Anträge vor, als Fördermittel zur Verfügung stehen. Die Fördermittel für 2006 sind damit ausgeschöpft.

 

Alle Antragsteller, die schon einen Bewilligungsbescheid erhalten haben, bekommen die Fördersumme wie bewilligt ausgezahlt. Viele der Antragsteller, die im Jahr 2006 einen Antrag eingereicht haben, werden jedoch statt des erhofften Bewilligungsbescheides einen Ablehnungsbescheid erhalten.

Den Angaben des BMU zufolge soll das Förderprogramm - gegebenenfalls zu geänderten Konditionen - im Jahr 2007 fortgeführt werden. Bis zum Jahresende sollen Fördersätze und Förderverfahren überprüft und an die rasante Marktentwicklung angepasst werden. Informationen über die Fortführung des Marktanreizprogramms und zu den Förderkonditionen werden zu gegebener Zeit vom BAFA bekannt gegeben.

Die Zahl der Neuinstallationen von Pelletheizungen stieg von ca. 2200 im Jahr 2000 auf 17000 im Jahr 2005. Im Jahr 2006 werden voraussichtlich 26000 neue Pelletheizungen installiert. Den Prognosen des Deutschen Energie-Pellet Verband e.V. (DEPV) zufolge, wird die Zahl Pelletheizungen in Deutschland bis zum Jahresende 2006 in der Summe auf ca. 70000 Anlagen anwachsen. Einhergehend mit dem Boom bei Pelletheizungen werden auch die Produktionskapazitäten und Vertriebsnetze für den Brennstoff Holzpellets derzeit europaweit stark ausgebaut. Immer mehr Heizungsbauer spezialisieren sich auf den Einbau von Pelletheizungen, wobei nicht wenige sich ausschließlich den Erneuerbaren Ernergien, den Solarthermie- und Biomasseanlagen widmen.

 

Mit großen Erwartungen sieht die Branche daher der 6. Fachkonferenz "Industrieforum Pellets" und der Fachmesse "Pellets 2006" entgegen, die vom 10. bis 13. Oktober 2006 in Stuttgart stattfinden.