Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Archiv - Nachricht

Stiftung Warentest testet herkömmliche und Naturdämmstoffe

Hanf- und Getreide-Dämmstoff auf zwei zweiten Plätzen

Die Stiftung Warentest hat in der Oktober-Ausgabe ihrer Zeitschrift „test“ Wärmedämmstoffe unter die Lupe genommen und dabei gezielt auch Alternativen zu Glas-, Steinwolle und Co. untersucht. Dabei schnitten Naturdämmstoffe sehr gut ab. Getestet wurde vor allem hinsichtlich einer guten Verarbeitbarkeit. Die Umwelteigenschaften standen bei der Beurteilung nicht im Vordergrund.

 

Anlass des Tests ist der stark gestiegene Öl- und Gaspreis, der zum Beispiel die Investition in eine nachträgliche Dämmung von Altbauten äußerst lohnend macht. Hier können laut Stiftung Warentest im Laufe von zehn Jahren mehrere tausend Euro Heizkosten gespart werden.

 

Insgesamt verglichen die Tester 19 Dämmstoffe, davon sieben Naturdämmstoffe. Die Dämmstoffe wurden vor allem unter dem Aspekt ihrer Verarbeitbarkeit bewertet, denn alle Produkte sollen auch vom Heimwerker selbst eingebaut werden können. Entsprechend mussten die Dämmstoff-Testkandidaten Punkte in den Kategorien Transport, Zuschnitt, Montage, Verarbeitungsanleitung sowie Faser- und Staubbelastung bei der Verarbeitung sammeln. Die Naturdämmstoffe taten sich vor allem mit angenehmen Eigenschaften beim Einbau hervor: Die Testpersonen empfanden die Materialien als weniger staubintensiv und kratzig. Für die Zwischensparrendämmung erwiesen sich flexible Produkte aus Flachs, Hanf oder Schafwolle als praktisch.

 

Vier der sieben getesteten Naturdämmstoffe - darunter ein Hanf- und ein Getreideprodukt, die jeweils auf dem zweiten Platz in ihrer Testkategorie landeten - sind in der Förderliste der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) erfasst. Für diese Produkte können Bauherren einen Zuschuss von bis zu 35 Euro pro Kubikmeter aus dem Förderprogramm „Naturfaserdämmstoffe“ der FNR bekommen. Eine erfreuliche Nachricht für umwelt- und gesundheitsbewusste Häuslebauer, lautet doch das Resumee der Stiftung Warentest: „Unser Test zeigt, dass aus Pflanzen oder Schafwolle hergestellte Dämmstoffe mittlerweile eine echte, aber immer noch teurere Alternative zu Mineralfasern und Hartschaum sind.“

 

Die FNR ist Projektträger des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft und fördert Forschung und Markteinführung im Bereich nachwachsender Rohstoffe. Dr. Gabriele Peterek, die den Bereich Markteinführung bei der FNR betreut, ergänzt die Testergebnisse: „Von uns geförderte Naturdämmstoffe schneiden in der Verarbeitbarkeit gut ab. Für den Verbraucher sind darüber hinaus aber auch andere Aspekte wichtig, zum Beispiel die langfristigen Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt. Und hier haben Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen viele Vorteile zu bieten: Sie können Feuchtigkeit aus der Raumluft problemlos aufnehmen und wieder abgeben und beugen so der Bildung von Schimmel vor. Aufgrund ihrer großen Wärmespeicherfähigkeit sind sie zudem auch für den sommerlichen Wärmeschutz sehr gut geeignet.“

 

Die vollständigen Test-Ergebnisse finden sich in Ausgabe 10 der Zeitschrift test oder können gegen 2 Euro auf der Internetseite www.stiftung-warentest.de in der Rubrik Themen – Haus und Garten abgerufen werden.

Informationen zum FNR-Förderprogramm: www.naturdaemmstoffe.info

 

Nr.443