Ziel
Entwicklung einer oberirdischen Zuwässerung für bedrohte, feuchte Eichenmischwaldbestände (FFH Lebensraumtyp 9160: Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald) als mögliche Alternative zu einer Grundwasseranhebung.
Aufgaben
- Bodenkundliche Grundaufnahme zur Erfassung der Ausgangssituation vor Bewässerung
- Einrichtung einer Pilotanlage aus jeweils drei Parzellen mit und ohne Bewässerung
- Installation und Betrieb von Feldmessanlagen zur Erfassung der Bodenwasserverfügbarkeit (Bodenwassergehalt und -wasserpotenzial) und wirkungsbezogenen Parametern
- Waldwachstumskundliche Grundaufnahmen
- Erhebung von Vitalitätsindikatoren der Waldbestände
- Vegetationskundliche Erhebungen
- Praxiserkenntnisse zu verschiedenen Fragestellungen
- Kopplung der Modelle zum Wasserhaushalt sowie Waldwachstum
- Abschätzung des betrieblichen Aufwandes für eine Umsetzung der technischen Einrichtungen
- Ermittlung betrieblich optimal handhabbarer Flächengrößen
- Übertragung der Befunde auf eine größere Waldregion
Status Quo
Zahlreiche Waldbestände im Hessischen Ried weisen seit Jahrzehnten erhebliche Vitalitätsdefizite auf. Maßgeblich hierfür ist der im Zuge der Wassergewinnung verloren gegangene Grundwasseranschluss, der bis Ende der 1960er Jahre großflächig vorhanden war und in Trockenjahren die Wasserversorgung der Bäume gewährleistet hat. Durch den Klimawandel wird die Häufigkeit und Intensität von Trockenperioden zunehmen, die Phasen mit ungenügender Bodenwasserverfügbarkeit werden sich verschärfen und Schadensprozesse werden sich beschleunigen. Eine diskutierte Grundwasseranhebung könnte Abhilfe schaffen, ist aber aufwendig und umstritten. Alternativ könnte eine oberflächige Zuleitung von Wasser örtlich begrenzt werden und verspricht zudem schnellere Wirkungen. Über Systeme zur Steuerung und Überwachung einer diskontinuierlichen Oberflächenbewässerung im Wald gibt es hierzulande bisher kaum Erfahrungen.
Vorteile
- Die Ergebnisse aus dem Projekt werden Entscheidungsgrundlagen für das forstliche und wasserwirtschaftliche Management in der Projektregion bereitstellen
- Das Projekt trägt außerdem dazu bei, routinemäßige Verfahren für das Monitoring von wasserwirtschaftlichen Maßnahmen zu entwickeln
- Durch die räumliche Übertragung der Ergebnisse auf das Hessische Ried können Eichenbestände identifiziert werden, die für eine potenzielle Ausweitung der Bewässerungsfläche in Frage kommen
Projektdaten und -partner
- Situative Zuwässerung in Wäldern des Hessischen Rieds (SiZuRi)
Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA)
Projekt-Laufzeit:
Mai 2020 – April 2023
Weiterführende Informationen finden Sie hier: