Ziel
Das Vorhaben zielt darauf ab, verschiedene Geschäftsmodelle für energieautarke Landwirtschaftsbetriebe herauszuarbeiten und zu bewerten. Diese auf der Energieerzeugung aus Biogas beruhenden Geschäftsmodelle sollen Landwirten eine autarke Energieversorgung in den Bereichen Wärme/Kälte, Strom und Mobilität ermöglichen und ggf. eine noch darüber hinaus gehende Energieversorgung der Kommune. Es gilt, die dafür notwendigen technischen und rechtlichen Voraussetzungen zu klären und die Umsetzungsmöglichkeiten am Bespiel von Praxisbetrieben zu untersuchen. So sollen Wege aufgezeigt werden, wie landwirtschaftliche Biogasanlagen nach Auslaufen der EEG-Förderung erfolgreich weiter betrieben werden können.
Aufgaben
- Untersuchung technischer Anforderungen für Biogasanlagen in energieautarken landwirtschaftlichen Betrieben
- Ermittlung von Energiebedarfen und Lastprofilen in Landwirtschaftsbetrieben für die Bereiche Wärme/Kälte, Strom und Mobilität
- Entwicklung und Analyse von Geschäftsmodellen für Wärme-/Kälte- und Stromversorgung sowie Mobilitätskonzepte
- Untersuchung von post-EEG-Nutzungsmöglichkeiten für Praxisbiogasanlagen und Bewertung der einzelbetrieblichen Nutzungssysteme
- Erhebungen zu Potenzialen für autarke Energieversorgung in der Landwirtschaft, zur Entwicklung Substratmengen und zu Auswirkungen auf die Flächennutzung
- Bewertung der Auswirkungen auf das energiewirtschaftliche und landwirtschaftliche Gesamtmodell und Ableitung von Handlungsempfehlungen
Status Quo
Biogasanlagen werden bisher - bei EEG-Vergütung – vorwiegend zur Stromerzeugung und -einspeisung in die Verteilnetze genutzt. Nach Möglichkeit erfolgt eine Nutzung der BHKW-Abwärme. Ein wirtschaftlicher Betrieb von Biogasanlagen im Anschluss an die EEG-Phase ist unsicher. Energie aus Biogasanlagen wird bisher kaum in den landwirtschaftlichen Betrieben selbst genutzt. Mit dem Auslaufen des EEG gewinnt die Entwicklung von neuartigen Biogasanlagen- und Energienutzungskonzepten stark an Bedeutung. Auch für regionale Wirtschaftskreisläufe mit effizienten Stoffströmen der regional nachhaltig verfügbaren Rohstoffe und Reststoffe sowie für die kommunale Wertschöpfung haben Biogasanlagen hohe Relevanz.
Vorteile
- Autarke Energieversorgung im Landwirtschaftsbetrieb
- Erhalt von Investitionskapital, Jobs und kommunaler Wertschöpfung
- Stärkung ländlicher Regionen
- Umwelt- und Klimaschutz in der Landwirtschaft
- Nachhaltige Nutzung von landwirtschaftlichen Reststoffen und nachwachsenden Rohstoffen
Projektdaten und -partner
Das Forschungsprojekt „Biogasbestandsanlagen nach der EEG-Phase – Geschäftsmodelle einer energetischen Eigenversorgung landwirtschaftlicher Betriebe mittels ihrer Biogasanlagen “ wird gemeinsam durchgeführt von
- IZES gGmbH, Saarbrücken (Projekt 22404816) und der
- Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie an der Universität Hohenheim (Projekt 22406617).
Projekt-Laufzeit:
Oktober 2017 – Februar 2020