Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Verbundvorhaben: Entwicklung einer neuen Verfahrenskette zur Derivatisierung von Chemiezellstoff auf der Basis des Monoethanolamin-Extraktionsverfahrens (MEA-Verfahren) - Teilvorhaben 3: Begleitende Forschung zum MEA-Verfahren

Anschrift
Johann Heinrich von Thünen-Institut Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei - Institut für Holztechnologie und Holzbiologie
Leuschnerstr. 91
21031 Hamburg
Projektleitung
Dr. Othar Kordsachia
Tel: +49 40 73962-529
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FKZ
22001801
Anfang
01.10.2001
Ende
31.12.2004
Ergebnisverwendung
Infolge der stabilisierenden Wirkung von MEA auf die Kohlenhydrate des Holzes kann die für die Chemiezellstofferzeugung notwendige Entfernung der Hemicellulosen nur unter verschärften Vorhydrolysebedingungen oder mit Hilfe eine zusätzlichen Alkaliextraktionsstufe verwirklicht werden. Zudem erfordern die MEA-Zellstoffe eine aufwendige Bleiche. Insgesamt weisen die MEA-Chemiezellstoffe daher eine schlechtere Qualität als nach konventionellen Verfahren hergestellte Chemiezellstoffe auf. Da der MEA-Verbrauch nur schwer begrenzt werden kann, ist die Verbesserung des Verfahrens aus wirtschaftlicher Sicht schwierig. Vom chemisch-technologischen Standpunkt aus gesehen, ist die für eine Verbesserung der Zellstoffqualität notwendige schonendere Entfernung der Hemicellulosen ohne Schädigung der Cellulose schwer zu verwirklichen. Aufgrund der außergewöhnlichen Selektivität bietet sich das MEA-Verfahren aber für die Herstellung von Papierzellstoffen an. Während die nach dem MEA-Verfahren hergestellten Zellstoffe die Festigkeiten von Sulfitzellstoffen übertreffen, können diese mit den Kraftzellstoffen nicht konkurrieren. Zudem erfordert auch die Bleiche einen verhältnismäßig hohen Aufwand. In Verbindung mit dem hohen MEA-Verbrauch in der Aufschlussstufe ist eine rentable Zellstoffproduktion nach dem MEA-Verfahren daher als kritisch zu beurteilen und bietet zur Herstellung von Papierzzellstoffen aus Laub- und Nadelhölzern keine konkurrenzfähige Alternative zum Kraftverfahren. Chancen bietet das Verfahren in der Erzeugung von Papierzellstoffen aus Einjahrespflanzen, da das MEA-Verfahren hier gegenüber dem Soda-Verfahren Vorteile aufweist. Neben einer besseren Zellstoffqualität werden im MEA-Verfahren deutlich höhere Ausbeuten erzielt und eine einfachere Rückgewinnung möglich. Auf der anderen Seite ist mit einem geringeren MEA-Verbrauch zu rechnen, da Einjahrespflanzen im Gegensatz zu Holz leichter delignifizierbar sind.
Aufgabenbeschreibung
Das übergeordnete Ziel des Verbundprojektes besteht in der Entwicklung eines neuen Verfahrens zur Erzeugung hochwertiger Chemiezellstoffe auf Basis des Einsatzes von Monethanolamin (MEA) als delignifizierendes Agens. Das Verfahren soll es ermöglichen, Chemiezellstoffe integriert am Ort der Weiterverarbeitung in kleinen Anlagen maßgeschneidert auf die spezifischen Anforderungen herzustellen. Im Teilvorhaben 3 der BFH soll die begleitende Forschung für die Verfahrensoptimierung durchgeführt werden. Es lassen sich folgende Arbeitsziele formulieren: Optimierung der Vorhydrolysebedingungen, Untersuchung der Auswirkungen der Vorhydrolysebedingungen auf den MEA-Aufschluss und die Zellstoffbleiche, Erarbeitung geeigneter Bleichsequenzen (ECT/TCF), Untersuchungen zur Extraktion und Charakterisierung der Hemicellulosen in Hinblick auf Verwertungsmöglichkeiten, Charakterisierung der bei den Projektpartnern anfallenden Proben. Darüber hinaus wird die Eignung des MEA-Verfahrens für die Herstellung von Papierzellstoffen evaliuiert.

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