Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Bestandsaufnahme zum biogenen Reststoffpotential der deutschen Lebensmittel- und Biotechnik-Industrie

Anschrift
Hochschule Bremen - Institut für Umwelt- und Biotechnik
Neustadtswall 27b
28199 Bremen
Projektleitung
Prof. Dr. Bernd Mahro
Tel: +49 421 5905-2305
E-Mail schreiben
FKZ
22001910
Anfang
01.09.2011
Ende
31.10.2012
Ergebnisverwendung
Auf Basis der mit Hilfe von Interviews, der Annahme von branchenspezifischen Reststofffaktoren und einer darauf basierenden Hochrechnung durchgeführten Erhebung zum Reststoff-Aufkommen in der deutschen Lebensmittel- und Biotechnik-Industrie wurden für Deutschland in diesen Industriezweigen jährlich insgesamt zwischen 13 und 14 Mio. Tonnen biogene Reststoffe ermittelt (Angaben in TS/a. Die größten Reststoffmengen fallen in den Branchen Herstellung von Pflanzenölen (6,1 Mio. Tonnen TS/a), Herstellung von sonstigen Nahrungsmitteln, insbes. Zucker (3,3 Mio. Tonnen TS/a) und Getreideverarbeitung (1,7 Mio. Tonnen TS/a) an. Allerdings werden die in diesen Branchen anfallenden Reststoffe - auf Grund der guten Nährstoffgehalte - derzeit primär als Futtermittel genutzt. Vergleicht man die ermittelte Menge an Reststoffen aus der Lebensmittelindustrie, die derzeit in den Futtermittelbereich gehen (knapp 9 Mio. Tonnen TS/a) mit der Gesamtproduktionsmenge der deutschen Mischfutterindustrie (ca. 23 Mio. Tonnen/a an Tierfutter) wird deutlich, dass eine anderweitige und alternative Nutzung dieser Reststofffraktionen möglicherweise zu gravierenden Einschränkungen der Rohstoffbasis der Futtermittelindustrie führen könnte. Die im Vorhaben ermittelte direkt umsteuerbare Kapazität an biogenen Reststoffen liegt bundesweit bei rund 500.000 Tonnen TS/a. Diese Zahl ergibt sich aus der Summe der jeweils bei den einzelnen Branchen angegebenen Zahl an umsteuerbaren Kapazitäten. Insgesamt müssen die ökologischen und ökonomischen Aspekte einer Umsteuerung der Futtermittel-Reststoffströme noch genauer untersucht und bewertet werden. Außerdem bedarf es noch weiterer Untersuchungen, um regional differenziertere Aussagen zu Anfall und möglichen alternativen Nutzungen der verschiedenen biogenen Reststoffe machen zu können. Für alle möglichen Umnutzungen muss jedoch beachtet werden, ob und in welchem Maße Umsteuerungen möglicherweise an anderer Stelle zu Problemen führen.
Aufgabenbeschreibung
Das Verwertungspotential von Reststoffen aus der Lebens- und Genussmittelindustrie spielt - obwohl dort in jedem Jahr biogene Rückstände in erheblichem Umfang produziert werden - bisher nur eine untergeordnete Rolle bei der Diskussion um die Entwicklung einer regionalen "bioeconomy". Ähnliches gilt auch für biogene Reststoffe, die aus der Biotechnik-Industrie selbst stammen. Ziel des hier vorgeschlagenen F&E-Projekts ist es deshalb, das regionale Aufkommen und die aktuelle Verwertung von Reststoffen aus der Nahrungs-, Genussmittel- und Biotechnikindustrie in Deutschland branchenspezifisch zu erfassen und so eine Datenbasis für weitergehende Untersuchungen zur optimierten Nutzung dieser Biomasse-Fraktion als Rohstoff in regionalen Biomasse-Verwertungslinien zu schaffen Die Arbeiten in dem Projektjahr soll gemäß den folgende Teilschritten durchgeführt werden: 1. Identifizierung und Beschreibung der regionalen Reststoffbesitzer 2. Erhebung zum regionalen Aufkommen von biogenen industriellen Reststoffen in Deutschland (Auswertung von Datenbanken, Literatur, Durchführung strukturierter Interviews, ggf. Fragebögen) 3. Beschreibung der aktuellen Verwertungswege (Vollständigkeit der Verwertung, Erlöse, rechtliche Rahmenbedingungen, Perspektiven..) 4. Beschreibung der wichtigsten stofflich-chemischen Charakteristika der anfallenden Reststoffe 5. Aufbau und Bereitstellung einer Excel-Datenbank zur Verwaltung der vorhandenen Daten

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