Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Polyolherstellung aus Pflanzenölen während des chemischen Polyurethan-Recyclings

Anschrift
RAMPF Eco Solutions GmbH & Co. KG
Elsässer Str. 7
66954 Pirmasens
Projektleitung
Michael Kugler
Tel: +49 6331-8703-0
E-Mail schreiben
FKZ
22002399
Anfang
01.12.2000
Ende
29.02.2004
Ergebnisverwendung
Es wurde ein Verfahren entwickelt, bei dem während des Recyclingprozesses von Polyurethanen aus Pflanzenölen Fettsäurepolyole erzeugt werden. Das gelingt dadurch, dass beim Recyclingprozess von gebrauchten Polyurethanen einheimische Pflanzenöle (insbesondere Rapsöl) und mehrwertige Alkohole (z. B. Glycerin) zugegeben werden. Die so hergestellten Fettsäurepolyole sind als Rohstoff für Polyurethane geeignet. Im Vorhaben wurden zahlreiche Untersuchungen zur kombinierten Umesterung und Funktionalisierung von Pflanzenöl (insbesondere Rapsöl, aber auch Sonnenblumenöl) und Polyurethanen (Abfällen) durchgeführt. Einen entscheidenden Einfluss auf die Funktionalität der so hergestellten Polyole hat das beliebig variierbare Verhältnis von Polyurethan (PUR) und Pflanzenöl. Ein Scale-up der Polyolherstellung vom Labor- auf den Technikumsmaßstab war problemlos möglich. Der Einsatz von unterschiedlichen Pflanzenölqualitäten zeigte, dass für diesen Prozess nichtraffiniertes Pflanzenöl eingesetzt werden kann. Durch Variation der beim Polyurethanrecycling zur Umesterung eingesetzten mehrwertigen Alkohole (z. B. Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Glycerin, Propylenglykol) lassen sich die Polyoleigenschaften (z. B. Reaktivität und Funktionalität) gezielt steuern. Die beim o.g. PUR-Recycling erhaltenen Polyole wurden in entwickelten Rezepturen erfolgreich mit Isocyanaten zu kompakten Polyurethanen bzw. mit Isocyanaten und Schäumern zu Polyurethanschäumen umgesetzt. Die physikalischen Eigenschaften und die visuelle Beurteilung der Polyurethane waren positiv. Durch das entwickelte Recyclingverfahren können vermarktbare Polyole, deren Produkteigenschaften den Spezifikationen handelsüblicher Polyole entsprechen, zur Produktion von neuen Polyurethanprodukten hergestellt werden.
Aufgabenbeschreibung
Ziel des Vorhabens ist der Einsatz pflanzlicher Öle beim chemischen Recycling von Polyurethan-Kunststoffen zur Herstellung von Polyolkomponenten. Diese Polyolkomponenten werden als Ausgangsrohstoff für die Herstellung von Polyurethan-Kunststoffen eingesetzt. Pflanzenöle, wie z.B. Rapsöl, können nicht direkt als Polyolkomponente eingesetzt werden, da diese nicht mit Isocyanaten, der zweiten Komponente von Polyurethanen, reagieren. Erst durch chemische Modifikation ist es möglich, diese Pflanzenöle zu funktionalisieren und somit als Polyolkomponente einzusetzen. Diese Funktionalisierung der Pflanzenöle wird in Kombination mit dem chemischen PUR-Recycling durchgeführt. Damit ergeben sich wertvolle Synergieeffekte. Beim chemischen Recycling werden sowohl PUR-Reststoffe als auch Pflanzenöle durch chemische Prozesse (Glykolyse, Alkoholyse, Aminolyse) in ein Polyolgemische überführt, welches direkt wieder als Polyolkomponente für die Herstellung von Polyurethanen eingesetzt werden kann.

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