Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Verbundvorhaben: Entwicklung und Vergleich von optimierten Anbausystemen für die landwirtschaftliche Produktion von Energiepflanzen unter den verschiedenen Standortbedingungen Deutschlands; Teilprojekt 3: Ökonomische Bewertung des Anbaus und der Nutzung von Energiepflanzen (ökonomische Begleitforschung)

Anschrift
Justus-Liebig-Universität Gießen - FB 09 - Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement - Institut für Betriebslehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft
Senckenbergstr. 3
35390 Gießen
Projektleitung
Prof. Dr. Dr. h. c. Friedrich Kuhlmann
Tel: +49 641 99-37240
E-Mail schreiben
FKZ
22002505
Anfang
01.04.2005
Ende
31.01.2009
Ergebnisverwendung
Die Biogasproduktion wird in Deutschland - politisch induziert - in den letzten Jahren massiv ausgebaut. Neben den erwünschten Zielen werden negative externe Effekte (z. B. Vereinheitlichung des Landschaftsbildes) diskutiert. Als Lösung für diesen Konflikt wird häufig gefordert, den Substratanbau vielfältiger zu gestalten. Ob und mit welchen Mehrkosten diese Forderung verbunden ist, ist bisher kaum bekannt. Das Ziel der ökonomischen Auswertungen besteht darin, aufbauend auf den empirischen Mengengerüsten der pflanzenbaulichen Versuche des EVA-Projektes, die Leistungen und Kosten unterschiedlicher Anbausysteme der Biogassubstratproduktion zu bestimmen und anhand der jeweiligen Leistungs-Kosten-Differenzen ("EVA"-Deckungsbeiträge) die jeweiligen ökonomischen Vorzüglichkeiten zu bestimmen. Die bisherigen Versuchsergebnisse erlauben erst die Bestimmung der mittleren Deckungsbeiträge von einzelnen Fruchtfolgegliedern unter weitgehender Ausklammerung von Fruchtfolgeeffekten. Ohne Berücksichtigung von synergistischen Effekten im Fermenter bzw. von positiven Ertragseffekten bei einer Verminderung des Silomaisanteils in der Fruchtfolge, ist Silomais in Hauptfruchtstellung die überlegene Kultur. Der Zusatz Hauptfruchtstellung soll verdeutlichen, dass auch mit einem Zweikulturnutzungssystem mit Silomais in Zweitfruchtstellung unter Berücksichtigung einer Vorkulturnutzung kein höherer Deckungsbeitrag erzielt werden kann. Im Vergleich zu alternativen Ackerkulturen ist Biogasmais sehr wettbewerbsfähig, so dass es - ohne Anpassung des EEG - zu einer Verdrängung des grandes cultures- Anbaues kommen wird. Grassilage von Dauergrünland stellt bei niedrigen Flächenkosten eine zusätzliche kostengünstige Biogassubstratquelle dar. Auf Grund der vielfach dokumentierten Synergieeffekte bei der Verwendung unterschiedlicher Biogassubstrate sollte aus betriebswirtschaftlicher Sicht dennoch nicht allein Silomais, sondern beispielsweise auch Getreide-GPS und/oder Grassilage angebaut werden.
Aufgabenbeschreibung
Mit dem Ziel, der Landwirtschaft Entscheidungshilfen für den Anbau von Energiepflanzen zu geben, sollten im Rahmen des Verbundvorhabens für die sehr unterschiedlichen bodenklimatischen Standortbedingungen Deutschlands Energiepflanzenanbausysteme untersucht und nach ökonomischen und ökologischen Kriterien bewertet werden. Das Ziel der ökonomischen Begleitforschung war es, aufbauend auf pflanzenbaulichen Versuchsergebnissen, den Energiepflanzenanbau für die Biogasnutzung auf betrieblicher und regionaler Ebene ökonomisch zu bewerten. Die Arbeitsplanung sah vor, dass zunächst anhand der Versuchsergebnisse die Mengengerüste des Energiepflanzenanbaus allgemeingültig formuliert werden sollten. Anschließend werden ein Betriebsoptimierungsmodell und ein Regionalmodell (ProLand) entwickelt bzw. angepasst, um schließlich die Analyse der Wirtschaftlichkeit des Energiepflanzenanbaus auf betrieblicher und regionaler Ebene durchführen zu können. Durch die Forschungsergebnisse werden (i) Hinweise für einen optimierten Energiepflanzenanbau abgeleitet, (ii) gezeigt, welchen Beitrag der Energiepflanzenanbau für eine Erhöhung der Einkommen der Landwirte leistet, (iii) die betrieblichen und regionalen Einflussfaktoren analysiert und (iv) prognostiziert mit welchen Anbauumfängen des Energiepflanzenanbaus in Abhängigkeit von unterschiedlichen politischen Szenarien und klimatischen Veränderungen regional zu rechnen ist.

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