Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Modellgestützte Analyse der Auswirkungen der national und international steigenden Nachfrage nach Biomasse auf die Agrarmärkte Deutschlands

Anschrift
Johann Heinrich von Thünen-Institut Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei - Institut für Marktanalyse
Bundesallee 63
38116 Braunschweig
Projektleitung
Dr. Martin Banse
Tel: +49 531 596 5301
E-Mail schreiben
FKZ
22002712
Anfang
01.08.2012
Ende
31.01.2016
Ergebnisverwendung
Im Rahmen des Projektes wurde das allgemeine Gleichgewichtsmodell STAGE_DEU für Deutschland entwickelt. Auf Grundlage von STAGE_DEU können modellbasierte Analysen über Zusammenhänge und Auswirkungen der zunehmenden Nachfrage nach Biomasse im Agrarsektor erfasst und Nachfrageänderungen unter verschiedenen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen untersucht werden. STAGE_DEU basiert auf einer detaillierten Social Accounting Matrix (SAM) für Deutschland. Diese wurde im Rahmen dieses Projektes auf Basis von Aufkommens- und Verwendungstabellen aufgebaut und erweitert. Die Erweiterung umfasst die Disaggregation des Agrar- und Ernährungssektors sowie der Energiesektors aber auch der Haushalte, Steuern und Produktionsfaktoren. Erste Modellrechnungen haben gezeigt, dass mit STAGE_DEU komplexe intra- und intersektorale Zusammenhänge der Volkswirtschaft abgebildet werden können. Der Anstieg der Nachfrage nach Biomasse führt aufgrund veränderter Preise und Mengen für Vorleistungen und Produktionsfaktoren zu Rückwirkungen auf die gesamte Volkswirtschaft. Es wurde deutlich, dass eine Zunahme der Nachfrage nach Biomasse, je nach deren Verwendung, zu sehr unterschiedlichen Reaktionen hinsichtlich der Produktion, Preisentwicklung bzw. der Veränderung des Außenhandels im Agrarsektor führt. Das Modell STAGE_DEU und dessen Datenbasis bieten erstmals die Möglichkeit eine simultane Betrachtung aller deutschen Wirtschaftssektoren vorzunehmen und gleichzeitig die verschiedenen Wechselwirkungen zwischen den Akteuren der Volkswirtschaft abzubilden und zu analysieren. Mit STAGE_DEU steht ein flexibles und kurzfristig mobilisierbares Werkzeug für die wissenschaftliche Politikberatung zur Verfügung.
Aufgabenbeschreibung
Im Rahmen des Projektes sollen mit Hilfe modellbasierter Analysen die Zusammenhänge und Auswirkungen der zunehmenden Nachfrage nach Biomasse aus den Bereichen Ernährung, chemische Industrie und Bioenergie erfasst und Nachfrageänderungen unter verschiedenen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen untersucht werden. Hierbei soll über den Agrarsektor hinaus, die Wertschöpfung der einzelnen Verwendungsmöglichkeiten betrachtet und eine volkswirtschaftliche Bewertung der verschiedenen Verwendungspfade gegeben werden. Weiterhin gehen Nachfrageänderungen nach Biomasse vor dem Hintergrund der Entwicklungen auf den Weltagrarmärkten in die Analyse ein. Es werden 3 Modelle entwickelt: Erstellung eines Technologiemodells zur Abbildung und Modellierung ökonomisch und technologisch relevanter Verfahren der stofflichen und energetischen Biomassenutzung. Entwicklung eines detaillierten, für Deutschland, sektoral disaggregierten allgemeinen Gleichgewichtsmodells, mit Hilfe dessen erstmalig die Produktion von Biomasse und deren Verwendung sowohl für Futter- und Nahrungsmittelzwecke, als auch die energetische und die stoffliche Verwendung und deren Interaktionen im Zusammenspiel mit dem Rest der Volkswirtschaft abgebildet werden. Entwicklung eines globalen allgemeinen Gleichgewichtsmodells, um auch internationale Wechselwirkungen verschiedener Angebots- und Nachfragekonstellationen berücksichtigen zu können. Hierfür wird das deutsche Modell an dieses Modell gekoppelt. Als Ergebnis soll ein Analyserahmen geschaffen werden, mit dem die Biomasseerzeugung des deutschen Agrarsektors unter Berücksichtigung der gesamten Volkswirtschaft sowie unter Einbeziehung der globalen Agrarmärkte untersucht und bewertet werden kann. Die Modelle werden in der Lage sein, verschiedene agrar-, handels- und förderpolitische Szenarien zu simulieren. Es soll ein flexibles und kurzfristig mobilisierbares Werkzeug für die wissenschaftliche Politikberatung zur Verfügung gestellt werden.

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