Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Verbundvorhaben: Punktgenaue Herbizidneutralisation als Beitrag zu einer nachhaltigeren Beikrautregulierung; Teilvorhaben 2: Technische Saatgutveredelung und Feldversuche - Akronym: PhenomenB

Anschrift
ESKUSA GmbH
Bogener Str. 24
94365 Parkstetten
Projektleitung
Dr. Fred Eickmeyer
Tel: +49 9428-903328
E-Mail schreiben
FKZ
22007117
Anfang
15.05.2017
Ende
31.07.2020
Ergebnisverwendung
Im Laufe des Projektes erfolgte eine grundlegende Überarbeitung der Zusammensetzung der Saatgutpillen. Bisher verwendete Standard-Pilliermassen und -kleber erwiesen sich als ungeeignet für die Pillierung von Feinsämereien und Pflanzenarten mit geringer Triebkraft. Durch den Austausch mineralischer Pilliermassen gegen organisch-faserige Substanzen und den Einsatz eines Klebers auf Carboxymethylcellulose-Basis konnte eine Saatgutpille entwickelt werden, die gute mechanische Stabilität mit schneller Wiederbenetzbarkeit und geringem Penetrationswiderstand für den Keimling verbindet. Prinzipiell konnte eine ausreichende Adsorptionswirkung der Aktivkohle gegenüber wirksamen Vorauflauf-Herbiziden belegt werden. In vielen Feldversuchen konnte allerdings der Schutzeffekt der Aktivkohle aufgrund widriger Witterungs- und Bodenverhältnisse in den Jahren 2017 bis 2020 nicht beobachtet werden, da andere Faktoren - insbesondere ein generell niedriger Feldaufgang - den Schutzeffekt überlagerten. Weitere problematische Einflussgrößen auf den Schutzeffekt, wie eine zu feste Pillenmatrix, das Verkleben der Porenöffnungen der Aktivkohle, die Stärke der Herbizid-kontaminierten Deckschicht wurden ermittelt, konnten im Rahmen des Projektes jedoch z.T. nicht letztendlich gelöst werden. Versuche mit oberflächigem Ablegen des Saatgutes und Abstreuen mit losem Aktivkohlepulver vor der Herbizidapplikation erwiesen sich hinsichtlich des Schutzeffektes am effektivsten. In diesen Versuchen konnten Interaktionen in Bezug auf die Stärke des Aktivkohle-Schutzeffektes zwischen der Pflanzenart und dem eingesetzten Herbizid beobachtet werden. In einigen Pflanzenart/Herbizid-Kombinationen konnten ausreichend starke Schutzeffekte beobachtet werden, die Verfolgens wert sind. Für sie gilt es, aus den gemachten Beobachtungen und Schlussfolgerungen ein technologisch praktikables Verfahren weiter zu entwickeln.
Aufgabenbeschreibung
Das Verbundvorhaben hatte das Ziel, durch die Pillierung von Saatgut mit Aktivkohle eine verbesserte Toleranz von Arznei-, Gewürz- und Rohstoffpflanzenkeimlingen gegenüber wirksamen Vorauflauf-Herbiziden zu erreichen. Die verbesserte Pflanzenverträglichkeit soll gegenüber den Herbiziden eine Arten- und Wirkstoff-unabhängige Vorauflaufbehandlung mit reduzierten Aufwandmengen in Bandapplikation in Kombination mit mechanischen Verfahren zwischen den Saatreihen und später auch in der Reihe ermöglichen, da vitale, wüchsige Sämlinge die unvermeidbare mechanische Beanspruchung durch den Geräteeinsatz besser tolerieren. Mit diesem Maßnahmenbündel soll der Herbizideinsatz reduziert werden können. Es sollen weitere Kulturen, für die noch keine befriedigende Herbizidstrategie zur Verfügung steht oder die wegen der fehlenden bzw. unzureichenden Unkrautkontrolle zu Kulturbeginn aus ökonomischen Gründen bislang nur gepflanzt wurden, direkt gesät werden können. Die Verbesserung der Verträglichkeit würde es potenziell ermöglichen, Wirklücken bezüglich Pyrrolizidinalkaloide und Tropanalkaloide bildenden Unkräutern zu schließen. Das Projekt soll insgesamt die Effizienz des Anbaus von Rohstoffpflanzen und die Produktqualität von Arzneipflanzen und damit die Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Anbaus verbessern. Aufgabe der ESKUSA GmbH war die Bereitstellung Aktivkohle-pillierten Saatgutes für die Gewächshaus- und Freilandversuche sowie die technische Saatgutveredelung in Form der Weiterentwicklung der Pilliertechnik und der Pillenmatrix speziell für Feinsämereien und Arten mit geringer Triebkraft. Separate Feldversuche und Herbizid-Applikationsversuche unter kontrollierten Bedingungen parallel und ergänzend zu den Feldversuchen des Verbundpartners LfL wurden bei der ESKUSA durchgeführt, um den Schutzeffekt gegenüber Vorauflauf-Herbiziden von Aktivkohle ummanteltem Saatgut zu prüfen.

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