Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Verbundvorhaben: Pappelanbau für die Papierherstellung; Teilvorhaben 2: Monitoring von Pappelanbauten auf landwirtschaftlichen Stillegungsflächen unter besonderer Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte

Anschrift
Staatsbetrieb Sachsenforst - Abt. Ressourcenmanagement - Ref. Forstgenetik/Forstpflanzenzüchtung
Bonnewitzer Str. 34
01796 Pirna
Projektleitung
Wolf
Tel: +49 3501 542 231
E-Mail schreiben
FKZ
22009400
Anfang
01.10.2000
Ende
31.12.2003
Ergebnisverwendung
Anwuchs und Wachstum der angebauten Pappel-Klone und -Klonmischungen zeigten innerhalb und zwischen den Versuchsflächen große Unterschiede in Abhängigkeit von Standort und verwendetem Klonmaterial. Die Bodenvorbereitung durch Pflügen und Grubbern im Herbst sowie durch Applikation von Vorauflaufmitteln unmittelbar vor oder nach Einbringung der Pappelsteckhölzer ermöglicht das beste Wachstum bei geringen Ausfällen. Pappelplantagen aus Steckhölzern sind während der Etablierungsphase auf schlecht wasserversorgten Standorten sehr empfindlich gegenüber länger andauernden Trockenperioden. Eine Nachbesserung ausgefallener Pflanzen ist in der Regel nicht erfolgversprechend. Auf den schwächeren Standorten wurde nach fünf bzw. sechs Jahren Wachstum in keinem Fall papierholztaugliche Sortimente erreicht. Eine wirtschaftliche Produktion von Papierholz innerhalb der zulässigen Umtriebszeit von 10 Jahren erscheint auf diesen Standorten fraglich. Die Auswirkungen der Pappelanbauten auf Natur und Landschaft weisen vor allem dann positive Aspekte auf, wenn Grundsätze des Naturschutzes und der Landschaftspflege bei der Auswahl und Anlage der Flächen berücksichtigt werden. In den ersten Jahren nach Anlage der Pappelanbauten entwickeln sich im Vergleich zu einer ackerbaulichen Nutzung pflanzenartenreiche, in der Regel abwechslungsreich strukturierte Lebensräume aus. Durch die Aufgabe der intensiven Bodenbearbeitung kommen in Abhängigkeit vom Ausgangssubstrat mehr oder weniger intensive Bodenbildungsprozesse in Gang. Die Arbeiten zur Entwicklung von Prognoseverfahren der zu erwartenden Biomassegesamtproduktion am Ende der 10-jährigen Umtriebszeit von Pappelplantagen in Abhängigkeit vom Standort haben noch zu keiner endgültigen Lösung geführt. Die Ursache ist in dem natürlichen Wachstumsrhythmus von Pappeln sowie in dem Einfluss des Pflanzverbandes zu suchen, der erst mit zunehmenden Alter der Bäume wirksam wird. Ein Prognose ist nach Ende des Untersuchungszeitraumes noch nicht möglich.
Aufgabenbeschreibung
Gesamtziel des Vorhabens ist die Erfassung des Einflusses und der Auswirkungen unterschiedlicher Anlagekonzepte für Pappelanbauten auf ertragskundliche, ökologische und ökonomische Kenngrößen als Grundlage für die Entwicklung geeigneter Prognoseverfahren und Entscheidungskriterien für die Integration der Erzeugung von Pappelindustrieholz als Produktionsverfahren in den landwirtschaftlichen Betrieb sowie die Verbesserung der Akzeptanz des Pappelanbaus als Landnutzungsform in der Land- und Forstwirtschaft. Gegenstand des Teilvorhabens ist die Kontrolle, Bewirtschaftung und Pflege der Beispielflächen, die Durchführung der ökologischen Begleituntersuchungen, die Erarbeitung von Ertragsfunktionen, Entwicklung von wirtschaftlichen und ökologisch verträglichen Verfahren zur standortsspezifischen Umsetzung von geeigneten Anbaumethoden, die Erarbeitung eines Vermarktungskonzeptes und Züchtungskonzeptes und Beratung und Information zur Einführung von Pappelanbauten als Landnutzungsform.

neue Suche