Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Demonstrationsprojekt Arzneipflanzen (KAMEL); Verbundvorhaben: Sätechnik; Teilvorhaben 2a: Erprobung adaptierter Säverfahren/-techniken im Vergleich zu herkömmlichen zur Direktsaat von Kamille, Melisse und Baldrian unter verschiedenen Standortbedingungen - Standorte Thüringen

Anschrift
Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLLR) - Thüringer Zentrum Nachwachsende Rohstoffe
Naumburger Str. 98
07743 Jena
Projektleitung
Torsten Graf
Tel: +49 3641 683-146
E-Mail schreiben
FKZ
22018508
Anfang
15.04.2010
Ende
31.12.2013
Ergebnisverwendung
Bei Kamille kamen vier Parzellenversuche zur Anlage. Die modifizierte Sätechnik Saphir schnitt bei allen Versuchen besser bzw. vergleichbar mit der Parzellendrilltechnik ab. Ähnliche Ergebnisse zeigte die Maschine auch in den vier Praxisversuchen in der AG Nöbdenitz. Hier gelang es, mit der Saphir in ähnlicher Fahrgeschwindigkeit und gleicher Saatstärke gleiche bzw. höhere Aufgangsraten zu erzielen wie mit der betriebsüblichen Technik. Teilweise waren damit ein ausgeglicheneres Bestandesbild und ein gleichmäßigerer Blühhorizont verbunden, was nach ersten Ergebnissen bei maschineller Ernte zu einer Senkung der Ernteverluste und dadurch höheren Erträgen führen kann. Es ist davon auszugehen, dass die speziell für die Aussaat von Kamille modifizierte Drilltechnik für bindige Lössböden, wie in Großenstein bzw. Nöbdenitz, sehr gut geeignet ist. Schwieriger war es auf dem leichteren und steinreicheren Standort der AG Ranis optimale Bodenverhältnisse für einen effizienten Einsatz der Saphir zu treffen. Trotzdem konnte die Maschine auch hier bei passenden Verhältnissen ihre Eignung unter Beweis stellen. Bei Melisse gelang es, bei den Frühsommersaaten geschlossene Bestände zu etablieren. Insbesondere im zweiten Versuchsjahr schnitt dabei die Mini-Air besser ab als die Parzellendrillmaschine und erzielte, trotz deutlich geringerer Saatstärken, höhere Bestandesdichten bei gleichmäßigerer Pflanzenverteilung. Zur Minimierung des Risikos scheint eine Bedeckung der Saat mit Zuschlagstoffen günstig zu sein. Die Versuche im Baldrian zeigten, dass es durch aus möglich ist, Bestände durch Saat mit und ohne Damm zu etablieren. Allerdings kommt, insbesondere bei der Dammsaat, den Bodenverhältnissen immense Bedeutung zu. Sowohl bei Melisse als auch bei Baldrian sollte unbedingt die Möglichkeit der Beregnung nach der Saat gegeben sein. Insgesamt lieferten die durchgeführten Versuche wertvolle Ansatzpunkte, die es jedoch bei Melisse und Baldrian bis zur Praxisreife weiterzuverfolgen gilt.
Aufgabenbeschreibung
Ziel des Projektes war es, für die drei Beispielskulturen Kamille, Melisse und Baldrian neue verfahrenstechnische und technische Lösungen für die Bestandesetablierung im Vergleich zur herkömmlichen Technik zu prüfen. Bei Kamille ging es dabei primär um die Gewährleistung einer hohen Feldaufgangsrate und gleichmäßiger Bestandesdichten. Für Melisse und Baldrian, beides Kulturen, die gegenwärtig durch Pflanzung etabliert werden, stand die Etablierung der Bestände durch Aussaat im Vordergrund. Im ersten Projektteil wurde dazu vom Institut für Landtechnik der Universität Bonn speziell für die Anforderungen der einzelnen Pflanzenarten modifizierte Sätechnik hinsichtlich ihrer Eignung in Parzellenversuchen, überwiegend in der Versuchsstation Großenstein, getestet. Bei Kamille kam die mechanische Drillmaschine Lemken Saphir 7 mit Trapezpackerwalze und Vorandruckrollen, bei Melisse und Baldrian die pneumatische Kverneland Mini-Air Nova mit speziellen Säscheiben zum Einsatz. Für die Dammsaat bei Baldrian war die Maschine zusätzlich mit Dammhäufler und Dammformwalze ausgerüstet. In die Versuche wurden zudem behandelte Saatgutpartien (coating, upgrading, etc.) aus dem Vorhaben "Verbesserung der Auflaufeigenschaften von Kamille, Melisse und Baldrian" in die Versuche einbezogen. Im weiteren Projektverlauf erfolgte eine Prüfung aussichtsreicher Varianten in Praxisexperimenten in den Agrarunternehmen Nöbdenitz und Ranis, wobei sich die Arbeiten hauptsächlich auf Kamille und in eingeschränktem Umfang auf Baldrian konzentrierten. Ziel der Versuche war es, die modifizierte Technik im Vergleich zur betriebsüblichen bezüglich ihrer Praxistauglichkeit zu testen.

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