Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Verbundvorhaben: Vermeidung des Eintrages von gefährlichen Unkrautarten in Arznei- und Gewürzpflanzenbestände über das Saatgut, Phase 1: Quantifizierung im Handelssaatgut; Teilvorhaben 1: Manuelle und chemische Nachweismethode - Akronym: GEFRES1

Anschrift
PHARMAPLANT Arznei- und Gewürzpflanzen Forschungs- und Saatzucht GmbH
Am Westbahnhof 4
06556 Artern
Projektleitung
Robert Wolf
Tel: +49 3466 3256-0
E-Mail schreiben
FKZ
22021117
Anfang
01.12.2018
Ende
30.11.2021
Ergebnisverwendung
Es ist eine visuell-manuelle Methode zur Detektion von gefährlichen Fremdpartikeln (Fremdsamen) mit einer Bestimmungsgrenze von 10 Partikeln in 1 Million Kultursamen erarbeitet worden. Die Methode arbeitet sensitiver als gängige ISTA-Vorschriften. Eine Verwendung in der Saatgutprüfung ist möglich. Der Zeitaufwand ist jedoch gegenüber den ISTA-Vorschriften erhöht. Auf Grundlage der chemisch-analytischen Untersuchung auf PAs als Indikatorsubstanzen für potenziell vorhandene Fremdsamen in Kultursaatgut, ließ sich in Modellmischungen im günstigsten Fall eine Bestimmungsgrenze von 10 Fremdsamen auf 1 Million Kultursamen erreichen. Diese Bestimmungsgrenze ist jedoch stark vom PA-Gehalt des Fremdsamens sowie des TKG des Kultursamens abhängig. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass die Wiederfindung der PAs in den Fremdsamen teilweise sehr niedrig ist. Durch eine Steigerung der Extraktionseffizienz könnte die Sensitivität des analytischen Verfahrens erhöht und damit die Bestimmungsgrenze abgesenkt werden. Eine gute Voraussetzung zeigten Samen von Myosotis arvensis. Beide Methoden, sowie auch die im Teilprojekt 2 bearbeitete molekulargenetische Nachweismethode, weisen unterschiedliche Stärken und Schwächen auf und können teilweise komplementär eingesetzt werden. Die visuell-manuelle Methode nutzt zur morphologischen Identifikation die intakte Probe. Die Identifikation von kontaminierenden Pflanzenarten über ausgewählte Indikator-PAs findet an einer vermahlenen Probe statt, was nur einen indirekten Rückschluss über das PA-Profil ermöglicht. Am Markt erhältliche Saatgutchargen von Kamille, Thymian und Majoran zeigten Besatz mit Myosotis spec.. Weitere PA- als auch TA-haltige Arten wurden nicht festgestellt. Majoran zeigte bei allen Proben Besatz mit Cuscuta spec.. Mikroskopische und rasterelektronenmikroskopische Dokumentationen der Samenstruktur sowie morphologische Differenzierungsmerkmale der Kultur- und gefährlichen Unkrautsamenarten sind im Schlussbericht enthalten.
Aufgabenbeschreibung
Die Reinheit des Ausgangssaatgutes, inbegriffen die Freiheit von gefährlichen Fremdsamen, ist in den sektorspezifischen Leitlinien für den integrierten Pflanzenschutz in Arznei- und Gewürzpflanzen im Rahmen des "Nationalen Aktionsplans zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln" als wichtige, nicht chemische Maßnahme der Bestandeshygiene festgesetzt. Unter einer besonderen Perspektive muss die Saatguthygiene innerhalb der PA-Vermeidungsstrategie betrachtet werden, in welcher sie einen wichtigen Baustein darstellt. Sie hilft, den Pflanzenschutzmitteleinsatz in Arznei- und Gewürzpflanzenbeständen zur Bekämpfung von PA-haltigen Unkräutern zu reduzieren. Eine besonders hohe Belastung entwickelte sich hier in den letzten Jahren aufgrund der geringen Schwellenwerte bei PA- Kontaminationen. Im Teilprojekt 1 steht die Entwicklung einer visuell- manuell, quantitativen Methode zur Detektion PA-haltiger Unkrautsamen sowie anderer gefährlicher Fremdpartikel im Fokus. Die Methode soll sensitiv arbeiten, um auch geringe Vorkommen nachweisen zu können. Ein weiteres Arbeitsgebiet liegt in der Chancenabschätzung einer chemisch- analytischen Detektion des Besatzes von Saatgutchargen mit PA- haltigen Partikeln (Fremdsamen). Beide Methoden, sowie auch die im Teilprojekt 2 bearbeitete molekulargenetische Nachweismethode, werden in ihren Einsatzmöglichkeiten verglichen. Von verschiedenen Arznei- und Gewürzpflanzenkulturen werden Partien des Saatguthandels auf den Gehalt an gefährlichen Fremdbestandteilen in Form einer IST-Standsanalyse überprüft. Alle gewonnenen Daten werden zu einer "Fremdsamen-Datensammlung" (Saaten von Sonderkulturen und ihren Problemunkrautsamen) zusammengetragen. In Vorbereitung der Entwicklung von Abtrennverfahren werden morphologische und physikalische Differenzierungsmerkmale zwischen den Samen der Kulturpflanzen, sowie deren spezifischen Problemunkrautsamen herausgearbeitet.

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