Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Verbundvorhaben: Entwicklung einer technologischen Kette für die stoffliche Nutzung von Hopfenpflanzen - Vorprojekt: technische Machbarkeit; Teilvorhaben 1: Zielgerichtete Bereitstellung und Aufbereitung von Hopfenpflanzen für die Weiterverarbeitung - Akronym: Hopfenfaser

Anschrift
Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e. V. (ATB)
Max-Eyth-Allee 100
14469 Potsdam
Projektleitung
Dr. Hans-Jörg Gusovius
Tel: +49 331 5699-316
E-Mail schreiben
FKZ
2219NR009
Anfang
01.04.2019
Ende
30.06.2020
Ergebnisverwendung
Die erreichten Ergebnisse in den Bereiche der Bereitstellung und (Vor-) Aufbereitung der Hopfenbiomasse zu Fasern und Nichtfaserbestandteilen bzw. Ganzpflanzen-Faserstoffen zeigen, dass: ¿ Gewebebestandteile in Hopfenstängeln enthalten sind, die sich je nach Eigenschaften des Rohstoffes und gewählter Methode in unterschiedlichem Maß voneinander separieren und weiterverarbeiten lassen. ¿ Der Anteil nutzbarer Rinden- und damit Faserbestandteile aus dem Hopfenstängel entsprechend der zuvor genannten Rahmenbedingungen schwanken kann, im günstigsten Fall aber eine weitere Betrach-tung rechtfertigt. ¿ Ernte- und Nachbehandlungsverfahren mit dem Ziel einer zusätzlichen Verwertung der Hopfenrebe je-doch anzupassen sowie mit den im Hopfenanbau üblichen Vorgehensweisen im vergleichsweise kleinen Erntefenster abzustimmen sind. ¿ Der hohe Wassergehalt der Hopfenbiomasse zum Erntezeitpunkt im Spätsommer ist sowohl hinsichtlich der Verfahrensgestaltung als auch der aus einer technischen Trocknung resultierenden Kosten problema-tisch. Es sollten alternative Bereitstellungsverfahren oder eine angepasste Ernteperiode für die Reststän-gel-Biomasse in Erwägung gezogen werden ¿ Etablierte Methoden der Separierung des Aufleitdrahtes zwar grundsätzlich geeignet sind, jedoch in die bestehende bzw. anzupassende Prozesskette integriert sowie der Struktur des Erntegutes angepasst werden müssen. ¿ Eine Nutzung von Bestandteilen des Hopfenstängels nach mechanischer Aufbereitung (Entholzung) so-wohl im Bereich holzanaloger Werkstoffe als auch der naturfaserverstärkten Kunststoffe interessante An-sätze bietet. ¿ Für eine Gewinnung von Fasern aus dem Bast der Hopfenrebe sowie deren Verarbeitung und Nutzung in textilen Halbzeugen bzw. Produkten eine weitere Verbesserung des Pflanzenaufschlusses erforderlich ist.
Aufgabenbeschreibung
Recherchen haben gezeigt, dass Hopfenpflanzen trotz des vergleichsweise großen Biomasse-Potentials im industriellen Maßstab bisher keiner stofflichen Verwendung zugeführt werden. Dementsprechend liegen keinerlei Erfahrungen oder Kenntnisse über eine auf bestimmte Anwendungsfelder ausgerichtete Aufbereitungs- und Verarbeitungstechnologie vor. Wesentliche Aufgabe des Vorhabens war es daher, ausgehend von ausgewählten stofflich-technischen Nut-zungspotentialen im Bereich der Bau- und Werkstoffindustrie, bekannte Verfahren und Technologien der Naturfaserverarbeitung zu erproben. Das Vorprojekt konzentrierte sich im Rahmen von Vorversuchen zunächst auf bekannte Verfahrenslinien des Trockenaufschlusses sowie der Ganzpflanzenverarbeitung von feucht konservierten Pflanzenrohstoffen. Im Rahmen des Verbundes wurde antragsgemäß eine übergreifende Zusammenarbeit von 5 Projektpartnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette realisiert. Dabei bauten die Stufen der Rohstoffverarbeitung auf die davor liegenden Bereiche der Bereitstellung und (Vor-) Aufbereitung der Hopfenbiomasse zu Fasern und Nichtfaserbestandteilen bzw. Ganzpflanzen-Faserstoffen auf. Elementarer Bestandteil der einzelnen Prozessstufen ist eine entsprechende Charakterisierung von Rohstoffen, Halbzeugen und prototypischen Produkten.

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