Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Verbundvorhaben: Angesäuerte Wirtschaftsdünger in Biogasanlagen und in der Gärrestedüngung; Teilvorhaben 1: Ertragssicherheit, Nährstoffeffizienz und Emissionsminderung entlang der Prozesskette von Methanproduktion über Düngung bis Bodenmikrobiom - Akronym: AcidDigSoil

Anschrift
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel - Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät - Institut für Landwirtschaftliche Verfahrenstechnik
Max-Eyth-Str. 6
24118 Kiel
Projektleitung
Prof. Dr. Eberhard Hartung
Tel: +49 431 880-2107
E-Mail schreiben
FKZ
2220NR053A
Anfang
01.11.2020
Ende
31.03.2024
Aufgabenbeschreibung
Das Gesamtziel des Projektes ist es, Chancen und Risiken der Nutzung angesäuerter Wirtschaftsdünger in Biogasanlagen und bei der Gärrestedüngung zu erfassen und zu bewerten und für Biogasanlagen und Düngung Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Gülle und Gärreste aus der Biogasproduktion sind wertvolle Wirtschaftsdünger. Ihnen gemein ist jedoch ein relativ hoher Anteil an Ammonium-Stickstoff bei schwach basischem pH-Wert, so dass leicht gasförmiges Ammoniak freigesetzt wird. Durch die Ansäuerung wird das chemische Gleichgewicht zum Ammonium-Ion hin verschoben, es wird deutlich weniger Ammoniak freigesetzt und es bleibt mehr der Stickstoff im Wirtschaftsdünger verfügbar. Zum Erreichen der deutschen Minderungsziele für Ammoniakemissionen kann die Ansäuerung so einen bedeutenden Beitrag leisten. Findet die Ansäuerung des Wirtschaftsdüngers bereits im Stall statt, werden Biogasanlagen mit dem angesäuerten Substrat konfrontiert. Im Biogas Labor wird untersucht, welcher Anteil an Schwefel- und Essigsäure mit verschiedenen Kosubstraten sinnvoll in den Biogas-Prozess eingebracht werden kann und wie sich Prozessstabilität und Gasertrag entwickeln. In Boden-Versuchen wird untersucht, in welchem Umfang Ansäuerung von Gärresten bei der Düngung Ammoniakemissionen einspart, wie die Nährstoffverfügbarkeit von Schwefel und Phosphor im Boden beeinflusst wird und welche Auswirkungen auf den Ertrag entstehen. Um die Nachhaltigkeit der Bodengesundheit zu überprüfen, wird untersucht wie Bodenmikrobiom und mikrobielle Aktivität bei Düngung mit angesäuerten Gärresten reagieren. Insgesamt kann so ein weites Spektrum der möglichen Anwendungen der Ansäuerung und ihrer Folgen beurteilt werden, mögliche Einschränkungen werden diskutiert und Lösungsmöglichkeiten/Handlungsempfehlungen können abgeleitet werden. Dies soll es ermöglichen, die positiven Wirkungen der Ansäuerung auf Nährstoffeffizienz, Düngemanagement sowie Umwelt- und Klimaschutz sinnvoll zu nutzen.

neue Suche