Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Verbundvorhaben: Biogasbestandsanlagen nach der EEG-Phase – Geschäftsmodelle einer energetischen Eigenversorgung landwirtschaftlicher Betriebe mittels ihrer Biogasanlagen; Teilvorhaben 1: Betrachtung Gesamtmodell - Akronym: Biogas_autark

Anschrift
IZES gGmbH
Altenkesseler Str. 17 Geb. A1
66115 Saarbrücken
Projektleitung
Bernhard Wern
Tel: +49 681 844972-74
E-Mail schreiben
FKZ
22404816
Anfang
01.10.2017
Ende
31.08.2020
Ergebnisverwendung
Die Untersuchungen im Projekt "Biogas Autark" haben gezeigt, dass eine komplette Autarkie in den untersuchten Betrieben nicht erzielt werden kann. Hierfür wären Investitionen zu tätigen, die anhand einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung aktuell zu keinem positiven Ergebnis kommen. Aus juristischer Sicht ergab sich für vier der sieben Betriebe das Problem, dass die Biogasanlage aus steuerrechtlicher Sicht nicht zum landwirtschaftlichen Betrieb gehört. Um eine Autarkie zu erreichen, müssen neben der physikalischen Trennung vom öffentlichen Stromnetz auch der Stromproduzent und der Stromverbraucher die gleiche juristische Person sein. In vielen Fällen sind hier die steuerlichen Vorteile höher, als die, die sich durch eine Zusammenlegung der Betriebsteile und der Kosteneinsparung durch die Eigenstromproduktion ergeben würden. Aufgrund wiederkehrender technischer Probleme wie bspw. ein Ausfall der BHKW‘s war zudem einigen Anlagenbetreibern keine autarke Eigenversorgung zu empfehlen. Wenn eine Autarkie angestrebt wird, muss die Biogasanlage technisch uns biologisch optimal laufen. Ansonsten kann eine Autarkie eine hohe Belastung durch die permanente Bereitschaft für den Betriebsleiter darstellen. Dagegen hat sich gezeigt, dass alle Betriebe einen hohen Grad an einer bilanziellen Autarkie erreichen. Dies hat den Vorteil, dass einige Investitionen nicht getätigt werden müssen, da keine Trennung von öffentlichem Stromnetz stattfindet. Bei einer zu geringen Stromproduktion kann der Strom einfach weiter aus dem öffentlichen Netz bezogen werden. Für eine wirtschaftliche Nutzung des Eigenstromes müssen folgende drei Punkte von der Gesetzgebung angepasst werden: Ausschreibung mit Eigenstromnutzung, keine/geringe EEG-Umlage auf Eigenstromnutzung und Erweiterung des Autarkiebegriffes.
Aufgabenbeschreibung
Ein übergeordnetes Ziel der Biogasproduktion ist es im Kontext aktueller Nachhaltigkeitskriterien in einem System ohne staatliche Förderungen perspektivisch wirtschaftlich produzieren zu können. Die Biogasbranche ist derzeit abhängig vom Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien (EEG). Dieses Projekt untersucht die Möglichkeiten, eine Biogasproduktion unabhängig vom EEG zu gestalten. Die Biogasanlagen sollen dabei besser in die landwirtschaftliche Produktion der Betriebe integriert und dadurch "autark" gegenüber externen Energiebereitstellungen für die Sektoren Strom, Wärme und Mobilität werden. Dabei werden wirtschaftliche Perspektiven für einzelne landwirtschaftliche Biogasanlagen herausgearbeitet sowie auf Basis dieser Ergebnisse Handlungsempfehlungen im Sinne eines Leitfadens erarbeitet. Es werden sieben unterschiedliche Biogasanlagen betrachtet, um bezogen auf die einzelnen Produktionsverfahren eine optimierte energetische Nutzung der Biogasanlage in konkreten landwirtschaftlichen Betrieben zu ermitteln. Die Erkenntnisse werden als bottom-up-Betrachtung für landwirtschaftliche Betriebe mit Biogasanlagen erarbeitet.

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