SEEMLA
Nachhaltige Nutzung von Biomasse zur Bioenergiegewinnung auf Grenzstandorten
Das SEEMLA Projekt (Sustainable exploitation of biomass for bioenergy from marginal lands) leistete einen wichtigen Beitrag zur zuverlässigen und nachhaltigen Nutzung von Biomasse an Sonder- und Grenzstandorten (MagL). Hierbei wurden Methoden und Werkzeuge entwickelt, um eben diese Standorte zu definieren und zu identifizieren. Durch mehrere Feldversuche konnten die erarbeiteten Ergebnisse direkt in die Praxis umgesetzt werden.
SEEMLA dauerte 36 Monate (2016-2018) und wurde durch das Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizont 2020 der Europäischen Union (Nr. 691874) gefördert. Das Projektkonsortium bestand aus acht technischen und wissenschaftlichen Organisationen aus Deutschland, Italien, Griechenland und der Ukraine. Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) koordinierte das Projekt.
Insgesamt wurden die Förderung einer Umwandlung von Grenzstandorten für die Produktion von Bioenergie durch die direkte Einbeziehung von Land- und Forstwirtschaft, die Stärkung der lokalen Kleinversorgerketten und das Herausstellen der Vorzüge von Anbaugebieten mit Bioenergiepflanzen auf Grenzstandorten und deren Förderung verfolgt.
Im Verlauf des Projektes wurde schnell klar, dass die einheitliche Definition von MagL eine wichtige Errungenschaft sein würde. Hierzu wählte das SEEMLA-Team die Bodenqualität als maßgeblichen Faktor aus. Zu ihrer Bewertung wurde das „Müncheberg Soil Quality Rating (SQR)-Tool“ verwendet. Das SQR-Tool umfasst Faktoren wie: Bodenqualität, Topographie (Hangneigung) und Klima, wobei die Faktoren entweder in grundlegende Indikatoren oder Hauptrisikoindikatoren (hazard indicators; HI) aufgeteilt wurden. Die SQR-Werte reichen von 0 (sehr schlechte Bodenbedingungen) bis 100 (sehr gute Bodenbedingungen). Nach eingehender Analyse wurden im Rahmen des Projektes Flächen mit schlechter (20<SQR<40) und sehr schlechter (SQR<20) Bodenqualität als MagL definiert.
Auf Grundlage dieser Definition wurde das SEEMLA GIS-Tool entwickelt. Ziel des Tools ist es:
- MagL zu identifizieren
- auf Basis des SQR-Tools MagL zu kartieren
- verfügbare MagL für die Biomasseproduktion zu bestimmen
- eine standortbezogene Empfehlung für den Anbau von Biomasse abzugeben
- die Hauptrisikoindikatoren (hazard indicators; HI) zu bestimmen
SEEMLA lieferte somit Ergebnisse, die dauerhaft zur Erhöhung der Produktion von Bioenergie, einem erhöhten Einkommen der Landwirte, einer Zunahme von Investitionen in neue Technologien und die Entwicklung neuer politischer Maßnahmen beitragen. Diese weitreichende inhaltliche Wirkung wurde durch einen geographisch weit gefassten Abdeckungsbereich ideal ergänzt.

Dieses Projekt wurde durch das Förderprogramm Horizont 2020 der Europäischen Gemeinschaft für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration mit der Fördernummer 691874 finanziert.
