Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektnews

Forschungsprojekt Holzbau-GIS mit Humboldt-Preis für Nachhaltigkeit geehrt

NRW vergab erstmals Nachhaltigkeitspreis für wissenschaftliche Best-Practice-Beispiele der 16 Universitäten des Landes

Das Forschungsprojekt Holzbau-GIS der Ruhr-Universität Bochum und ihres Praxispartners disy Informationssysteme GmbH Karlsruhe wurde mit dem Humboldtⁿ-Preis für Nachhaltigkeit in der Kategorie Technologietransfer ausgezeichnet. Das in dem Projekt entwickelte GIS-basierte Fachinformationssystem Holzbau ermöglicht es Kommunen, die Umweltauswirkungen von Sanierungsmaßnahmen oder Neubauprojekten zu bewerten und die Nutzung von Holzprodukten im Bauwesen als Klimaschutzmaßnahme zu belegen. Das System stellt die Kohlenstoffspeicherung in langlebigen Holzprodukten und die THG-Minderungspotenziale gebäudescharf auf kommunaler Ebene dar. Treibhausgaseinsparungen durch den Einsatz von Holz als Baumaterial lassen sich damit frühzeitig in die kommunalen Klimaschutzkonzepte integrieren. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) aus dem Waldklimafonds über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gefördert.

Seit dem vergangenen Herbst arbeiten die Projektbeteiligten im Folgevorhaben Holzbau-KIS bis 2026 an der Weiterentwicklung der bereits existenten Ansätze zur THG-Minderung durch Holzeinsatz bei Neubau und Sanierung. Die Ansätze sollen um Szenarien zur Aufstockung, Nachverdichtung und zu ausgewählten Nichtwohngebäuden ergänzt werden. Die Ergebnisse werden sowohl die Kohlenstoffspeicherung im Holzwerkstoff als auch das THG-Minderungspotenzial durch den Ersatz von Bauteilen in mineralischer Bauweise durch Holzkonstruktionen zeigen. Hinzu kommt die „Blau-Grüne Infrastruktur“ – der Ansatz, über Entsiegelung, Anlegen von Versickerungs- und Grünflächen oder wasserspeichernde Elemente zunehmende Wetterextreme im Klimawandel abzufedern. Das Projekt Holzbau-KIS geht damit über das Holzbauthema hinaus und wird zum kommunalen Planungswerkzeug für Klimaschutz- und Klimafolgenanpassung.

Humboldtn ist die Nachhaltigkeitsinitiative der 16 nordrhein-westfälischen Universitäten zur Verankerung von Nachhaltigkeitsverantwortung in Forschung, Lehre, Transfer, Administration und Infrastruktur. Der Humboldtn – Preis für Nachhaltigkeit zeichnet wissenschaftliche und wissenschaftsinspirierte Best-Practice-Beispiele der NRW-Universitäten und des Wuppertal Instituts aus.

Die Auszeichnung wurde 2023 erstmals vergeben; die Ehrung des Projektes Holzbau-GIS erfolgte im Dezember.

Verbundvorhaben: Einsparungen von Treibhausgasen durch Bauen und Sanieren  mit Holz- Akronym: Holzbau GIS

Teilvorhaben 1: Entwicklung eines GIS-basierten Modells; Ruhr-Universität Bochum
https://www.fnr.de/index.php?id=11150&fkz=22WK313101

Teilvorhaben 2: Entwicklung der Programmarchitektur und der thematisch-inhaltlichen Ausführung des GIS-basierten webfähigen Fachinformationssystems; disy Informationssysteme GmbH Karlsruhe
https://www.fnr.de/index.php?id=11150&fkz=22WK313102

Weitere Informationen:
https://news.rub.de/wissenschaft/2023-12-05-nachhaltigkeit-holzbau-projekt-gewinnt-nachhaltigkeitspreis

https://humboldt-n.nrw/aktuelles/termine/pressemitteilung/erster-hn-preis

Pressekontakt:
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.
Martina Plothe

Tel.:        +49 3843 6930-311
Mail:       m.plothe(bei)fnr.de

Erstellt von: Martina Plothe

Der Gebäudekomplex der Baugemeinschaft „gemeinsam größer II“ mit Gründächern ist Teil der ökologischen Mustersiedlung im Prinz Eugen Park in München. Die Gebäude der gesamten Mustersiedlung speichern in der Holz-Konstruktion mehr als 12.500 t CO₂. 
Foto: Andreas Knoblauch

Der Gebäudekomplex der Baugemeinschaft „gemeinsam größer II“ mit Gründächern ist Teil der ökologischen Mustersiedlung im Prinz Eugen Park in München. Die Gebäude der gesamten Mustersiedlung speichern in der Holz-Konstruktion mehr als 12.500 t CO₂.

Foto: Andreas Knoblauch

 

Holzbau, Dachbegrünung und Regenwasserversickerung in der Holzbausiedlung ÜSTRA in Hannover: Hier entstanden 139 Wohnungen und eine Kindertagesstätte in Massiv-Holzbauweise. Im Holz der Gebäude sind ca. 3.575 t CO2 gespeichert – durch diese Bauweise anstelle einer herkömmlichen Konstruktion konnten etwa 2.150 t CO2 vermieden werden.
Foto: Olaf Mahlstedt Photographie

Holzbau, Dachbegrünung und Regenwasserversickerung in der Holzbausiedlung ÜSTRA in Hannover: Hier entstanden 139 Wohnungen und eine Kindertagesstätte in Massiv-Holzbauweise. Im Holz der Gebäude sind ca. 3.575 t CO2 gespeichert – durch diese Bauweise anstelle einer herkömmlichen Konstruktion konnten etwa 2.150 t CO2 vermieden werden.

Foto: Olaf Mahlstedt Photographie