Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektnews

Löwenzahn-Fahrradreifen im Straßenradsport

Züchtungsarbeiten am Russischen Löwenzahn gehen in die nächste Runde

Am 28. Mai endete der 106. Giro d´Italia. Ganz am Rande des großen Spektakels hat eine kleine Meldung für Aufmerksamkeit gesorgt. Beim parallel stattfindenden E-Giro hat die Firma Continental mehrere Teams mit Fahrreifen aus Löwenzahnkautschuk ausgestattet.

Löwenzahnkautschuk ist eine Alternative aus heimischem Anbau zu Kautschuk aus tropischen Gummibäumen. Die Produktion erfolgt im Taraxagum-Lab in Anklam, aus den Wurzeln des Russischen Löwenzahns (Taraxacum koksaghyz), einem nahen Verwandten unserer Pusteblume. Angebaut werden die Pflanzen auf einer Versuchsfläche nahe Anklam.

Noch befindet sich das Ganze im Forschungs- und Entwicklungsstadium und erlaubt nur die Pilot-Produktion kleiner Mengen Löwenzahnkautschuks. Großer Knackpunkt ist der Kautschuk-Ertrag aus den Löwenzahn-Wurzeln, der für eine industrielle Nutzung noch zu gering ist.

Genau an diesem Punkt setzt das am 1. Mai gestartet Verbundvorhaben „Züchtung, Anbau und Verwertung von Russischem Löwenzahn (Taraxacum koksaghyz) - Weiterentwicklung einer Wildpflanze zum nachwachsenden Industrierohstoff - Zuchtmethodik und Charakterisierung von Artbastarden“, kurz: TAKOWIND IV an. Gefördert wird das dreijährige Vorhaben vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Aufbauend auf dem Zuchtmaterial aus den vorangegangenen Forschungsarbeiten soll der Wurzelertrag und der Kautschukgehalt des Russische Löwenzahns weiter erhöht werden. Unter der Koordination der ESKUSA GmbH wollen die fünf Verbundpartner bereits verfügbare, aber auch neue Züchtungswerkzeuge nutzen und weiterentwickeln. So sollen vielversprechende Artbastard-Pflanzen verschiedener Ploidiestufen eingesetzt werden, in denen die Merkmale Wurzelertrag und Kautschukgehalt kombiniert werden. Mit Ansätze zur Homozygotisierung, also der Erzeugung von reinerbigen Pflanzen, sollen die Zuchtarbeiten deutlich beschleunigen.

Verbundvorhaben: Züchtung, Anbau und Verwertung von Russischem Löwenzahn (Taraxacum koksaghyz) - Weiterentwicklung einer Wildpflanze zum nachwachsenden Industrierohstoff - Zuchtmethodik und Charakterisierung von Artbastarden

Teilvorhaben 1: Züchtung
https://www.fnr.de/index.php?id=11150&fkz=2222NR054A

Teilvorhaben 2: Genomik
https://www.fnr.de/index.php?id=11150&fkz=2222NR054B

Teilvorhaben 3: Molekulare Züchtungsforschung
https://www.fnr.de/index.php?id=11150&fkz=2222NR054C

Teilvorhaben 4: Hybridisierungspartner
https://www.fnr.de/index.php?id=11150&fkz=2222NR054D

Teilvorhaben 5: Doppelhaploide
https://www.fnr.de/index.php?id=11150&fkz=2222NR054E.

Weitere Informationen:

Löwenzahn gibt Gummi
https://www.fnr.de/fileadmin/Projekte/2019/Mediathek/WEB_Loewenzahn.pdf

Pressekontakt:

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.
Dr. Gabriele Peterek
Tel.: +49 3843 6930-119
Mail: g.peterek(bei)fnr.de

 

Russischer Löwenzahn im Blühstadium im Versuchsanbau Bild: Peter Wehling

Russischer Löwenzahn im Blühstadium im Versuchsanbau Bild: Peter Wehling