Veröffentlichungsdatum: 01.04.2024
Ihr Ansprechpartner bei der FNR:
Lukas Gieseking, l.gieseking(bei)fnr.de, +49 3843 6930-360
Einreichungsfrist für Skizzen: Mittwoch, den 31.07.2024
Der Bausektor ist eine Schlüsselindustrie und gleichzeitig weltweit einer der Hauptproduzenten von Abfall und CO2. In Deutschland verursachen der Bau und Betrieb von Gebäuden fast 41 Prozent der Treibhausgas(THG)-Emissionen. Hier liegt also ein bedeutender Hebel, um die deutschen Klimaziele, bis 2045 treibhausgasneutral zu sein, zu erfüllen. Um dies zu erreichen, sind weitreichende und schnelle Maßnahmen dringend notwendig – insbesondere beim Betrieb, der Bausanierungen und der Modernisierung von Bestandsgebäuden.
Besonders die Modernisierung und Sanierung von Bestandsgebäuden bieten große Potenziale, den Energiebedarf und damit auch den Ausstoß von klimaschädlichen Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig zum geringen Flächenverbrauch durch Verzicht auf Neubau beizutragen.
In Deutschland gibt es ca. 22 Millionen Gebäude. Da viele dieser Gebäude bereits eine lange Nutzungsdauer vorweisen und vor der ersten Wärmeschutzverordnung (WärmeschutzV - 1977) errichtet wurden, entspricht deren Energieeffizienz nicht dem aktuellen bzw. notwendigen Wert, um die gesetzten Klimaziele zu erreichen.
Schätzungen gehen davon aus, dass daher etwa drei Viertel der Gebäude in den nächsten Jahrzehnten energetisch saniert werden müssen. Die aktuelle durchschnittliche jährliche Sanierungsrate von ca. 1 % steht jedoch der notwendigen Sanierungsrate von 1,8 – 2 % gegenüber. Daher muss diese Quote deutlich erhöht werden, um die Energieeffizienz zu verbessern und ein zusätzliches CO2-Minderungspotenzial zu erschließen.
Ziel des Förderaufrufs ist die Stärkung des klimafreundlichen Sanierens und Modernisierens von Bestandsgebäuden durch den verstärkten Einsatz des Baustoffs Holz und weiterer nachwachsender Rohstoffe und Materialien für den Baubereich (u.a. Stroh, Hanf, Paludi). Hierfür sollen FuE-Vorhaben und Projekte mit Modellcharakter durchgeführt werden. Ein besonderes Augenmerk der Entwicklungen und des Wissentransfers soll auf der Wirtschaftlichkeit für die Anwender, der einfachen Umsetzbarkeit, der Recyclingfähigkeit der Produkte am Ende ihres Lebenszyklus sowie zirkulären Strategien liegen. Mit dem Förderaufruf wird ein Beitrag zu der Holzbauinitiativeder Bundesregierung geleistet. Zudem trägt der Aufruf zur Umsetzung der strategischen Forschungsbereiche „Verringerung der Treibhausgas-Emissionen aus der Landwirtschaft“ und „Nutzung und Bereitstellung erneuerbarer Energien in der Land- und Forstwirtschaft“ der Mission „Klimaneutralität bis 2045“ aus dem aktuellen Forschungsplan des BMEL bei.