Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projekte

Gräber torffrei gestalten

Modell-und Demonstrationsvorhaben zum Einsatz torfreduzierter Substrate im Friedhofsgartenbau (Akronym: TorfFrie)

Ziel

Ziel des Vorhabens ist es, den Torfanteil von Graberden in der Praxis deutlich zu reduzieren. Vier Modellbetriebe sollen dazu aufzeigen, wie der weitgehende Verzicht und Ersatz von Torf bei der Gestaltung von Gräbern und öffentlichen Pflanzflächen erreicht werden kann, ohne die Ästhetik der Friedhofgestaltung zu beeinflussen.

Aufgaben

Das Projekt ist in drei Phasen eingeteilt:

  • In der Einführungsphase wird ein torfreduziertes Substrat eingeführt und die projektbegleitende Datenerfassung etabliert.
  • In der Etablierungsphase erfolgt eine weitere Reduzierung des Torfgehaltes um 20 bis 30 %. Daten für die ökonomische Bewertung werden erhoben und eine Beurteilung der ästhetischen Werte der Flächen durch Begehungen vorgenommen.
  • In der Festigungsphase soll der Torfersatzanteil weiter gesteigert werden. Angestrebt wird ein Mindestanteil von 75 Vol.-%. Wie in Phase 2 erfolgt die ökonomische Bewertung sowie die Beurteilung der Ästhetik der Flächen.
  • Zum Wissenstransfer gehören die klassischen Vortragsveranstaltungen und Veröffentlichungen in Fachzeitschriften sowie digitale Formate wie Onlineseminare, gartenbauliche Informationsportale und die Internetseiten der teilnehmenden Betriebe, Verbände und Institutionen. Aus den Ergebnissen sollen Leitfäden zu den jeweiligen Torfersatzstoffen und die Möglichkeiten der Anpassung an spezifische Anforderungen für den Friedhofsgartenbau erstellt werden.

Status Quo

Der Friedhofsgartenbau in Deutschland ist ein bedeutender Nutzer von torfhaltigen Substraten. Allerdings unterscheiden sich die Anforderungen an Graberden grundlegend von denen an sonstige Kultursubstrate und Blumenerden. Ein besonderer Fokus der Kunden liegt auf der Ästhetik: Besonders wichtig sind eine sehr dunkle Färbung und eine sehr feinkrümelige Struktur. Hinzu kommen eine hohe Wasserspeicherfähigkeit, eine leichte Wiederbenetzbarkeit und eine gute Strukturstabilität. All diese Anforderungen kann insbesondere Schwarztorf am besten erfüllen, weswegen er derzeit den Hauptbestandteil von Graberden bildet.

Vorteile

Die standörtliche Variabilität der teilnehmenden Friedhofsgärtnereien sowohl bezüglich der Boden- als auch der Klimabedingungen bietet eine gute Ausgangslage zur Erprobung möglicher Torfersatzstoffe und deren Mischungsverhältnissen. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Farbe und Wasseraufnahme der Ersatzstoffe gelegt, um das gewohnte Friedhofsbild zu wahren.

Projektdaten und -partner

Das Projekt „Modell- und Demonstrationsvorhaben zum Einsatz torfreduzierter Substrate im Friedhofsgartenbau“ (TorfFrie) wird realisiert von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf; Zentrum für Forschung und Wissenstransfer, Institut für Gartenbau, Fachgebiet Pflanzenernährung (Förderkennzeichen 2221MT002X)

Projekt-Laufzeit:

Oktober 2022 bis September 2025

Weiterführende Informationen finden Sie hier:

https://www.fnr.de/Projekförderung/Projektdatenbank der FNR/2221MT002X

Bild: Petra Beerhalter – stock.adobe.com

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