Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projekte

Schweinegülle energetisch und wirtschaftlich nutzbar machen

Ökonomische und technische Optimierung der Vergärung in Biogasanlagen

Ziel

In dem Forschungsvorhaben werden die Voraussetzungen für den Einsatz von Schweinegülle in Biogasanlagen aus ökonomischer und technischer Sicht analysiert. Ziel ist es, praktisch anwendbare Maßnahmen und Konzepte zur Erschließung des Biogaspotenzials von Schweinegülle zu erarbeiten. Dadurch soll eine Minderung von THG- und Geruchsemissionen, die Gewinnung erneuerbarer Energien sowie Nutzung von Rest- und Abfallstoffen im Sinne der Kreislaufwirtschaft erreicht werden.

Aufgaben

  • Analyse des Gesamtsystems vom Stall bis zur Biogasanlage auf Basis von Daten aus Bestandsbiogasanlagen und viehhaltenden landwirtschaftlichen Betrieben in der gewählten Projektregion
  • Charakterisierung des Substrateinsatzes in den unterschiedlichen Betriebsformen
  • Quantifizierung, Charakterisierung und Darstellung der anfallenden Wirtschaftsdüngermengen
  • Erarbeitung von Einflussfaktoren auf die Gesamtwirtschaftlichkeit
  • Darstellung der Transportbeziehungen zwischen Biogasanlagen und landwirtschaftlichen Betriebe
  • Durchführung von Versuchsreihen zu unterschiedlichen Vorbehandlungsmethoden bei verschiedenen Substraten
  • Entwicklung innovativer, wirtschaftlicher und praxistauglicher Vergärungskonzepte
  • Veröffentlichung einer Handreichung „Vergärung von Schweinegülle in der Praxis“

Status Quo

Methan ist etwa 25-mal klimawirksamer als Kohlenstoffdioxid und trägt damit erheblich zu den Treibhausgas-Emissionen in der Landwirtschaft bei. Durch die Vergärung von Wirtschaftsdüngern in Biogasanlagen werden Methanemissionen aus der Tierhaltung erheblich reduziert. Zusätzlich trägt die Biogaserzeugung und -nutzung zur Substitution von fossilen Energieträgern bei. Derzeit werden ca. 33 % der jährlich anfallenden Wirtschaftsdüngermengen energetisch genutzt. Dabei dominieren Rindergülle und Rinderfestmist mit ca. 78 % die massenbezogene Verteilung von Gülle in Biogasanlagen. Schweinegülle und Schweinefestmist haben dagegen nur einen Anteil von etwa 16 %. Ein Grund hierfür ist der geringe Energie- bzw. der hohe Wassergehalt des Substrats.

Vorteile

Mit der Entwicklung von innovativen Vergärungskonzepten kann neben einer Reduzierung der Treibhausgas- und Geruchsemission auch die Wirtschaftlichkeit von Biogasanlagen verbessert und folglich weitere Anreize für die Verwertung von Wirtschaftsdüngern zur Erzeugung erneuerbarer Energien geschaffen werden. Mit der Erarbeitung einer Handreichung zur „Vergärung von Schweinegülle in der Praxis“ werden die Ergebnisse nicht nur theoretisiert, sondern dienen zugleich einer praxistauglichen Problemlösung. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Zielsetzung im Klimaschutzprogramm 2030 geleistet.

Projektdaten und -partner

Das Vorhaben „MOVE - Ökonomische und technische Optimierung der anaeroben Vergärung von Schweinegülle“ wird gemeinsam realisiert von:

Fachhochschule Münster Fachbereich Energie • Gebäude • Umwelt Institutsverbund Ressourcen, Energie und Infrastruktur (FKZ: 2220WD012A)

GEA Westfalia Separator Group GmbH (FKZ: 2220WD012B)

Reinhold Wessendorf, Agrar-Service und Handel GmbH &Co Kommanditgesellschaft (FKZ: 2220WD012C)

Projekt-Laufzeit:

März 2022 bis August 2024

Weiterführende Informationen finden Sie hier:

Projektdatenbank der FNR

Bioenergie

Biogas

Schweine in der Stallhaltung Foto: stock.adobe.com/Krumanop

Schweine in der Stallhaltung Foto: stock.adobe.com/Krumanop

Flockungsanlage mit nachgeschalteter Separation Foto: FH Münster

Flockungsanlage mit nachgeschalteter Separation Foto: FH Münster

Fermenter einer Gülleanlage im Münsterland Foto: FH Münster

Fermenter einer Gülleanlage im Münsterland Foto: FH Münster