Ziel
Ziel ist es, den Sparten des Produktionsgartenbaus den Umstieg auf torfreduzierte und torffreie Substrate zu erleichtern, indem neue Produktionssysteme entwickelt und deren praktische Anwendungsqualitäten untersucht werden.
Aufgaben
- Erarbeitet werden Lösungsansätze für den Einsatz torfreduzierter Substrate.
- Es erfolgt die Entwicklung von neuen, torfreduzierten Produktionssystemen bei Erdpresstöpfen für den Freilandgemüseanbau und im Beerenobst.
- Anschließend sind die Interaktionen zwischen Substratbestandteilen und Torfersatzstoffen (z.B. Fasernesseln, Gärreste) in ausgewählten Gartenbaukulturen (Johannisstrauch, Scheinzypresse, Erdbeere, Heidelbeere, Salat, Kohlarten, Basilikum sowie Alpenveilchen und Petunie) zu untersuchen.
- Nachfolgend wird eine Methode zur Bestimmung der Stabilität des Stickstoffhaushaltes von organischen Substratausgangsstoffen weiterentwickelt.
- Des Weiteren sind die torfreduzierten Substrate auf Schaderreger und Schädlinge zu prüfen.
- Die torfreduzierten Produktionssysteme werden auf ihre betriebswirtschaftlichen Effekte und ökologische Bedeutung hin bewertet.
Status Quo
Um der Forderung nach einer nachhaltigen gartenbaulichen Produktion und einem Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen gerecht zu werden, bedarf es eines erhöhten Einsatzes von Torfersatzstoffen in Kultursubstraten. In den letzten Jahren wurde eine Vielzahl an Torfersatzstoffen entwickelt und deren Verwendung im Erwerbsanbau erforscht. Dabei treten vielschichtige, bisher ungelöste grundlegende Fragen auf, die in dem vorliegenden Verbundprojekt systematisch bearbeitet werden sollen. Dafür haben sich sieben Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen, um vorhandene Kapazitäten zu bündeln und die vorhandenen offenen Fragestellungen wissenschaftlich zu untersuchen.
Vorteile
Mittels umfangreicher systematischer Untersuchungen im Bereich der Torfersatzstoffe in Kultursubstraten können wissenschaftliche Erkenntnisse, aber auch praxistaugliche Lösungen erarbeitet werden. Damit besteht die Möglichkeit, langfristig den Einsatz von Torf in Kultursubstraten zu minimieren und schlussendlich ganz auf den fossilen Rohstoff zu verzichten. Durch ein besseres Verständnis der Komplexität torfreduzierter Systeme wird die Kultursicherheit verbessert und der integrierte und ökologische Pflanzenschutz gefördert. Vorteilhaft ist eine deutliche Reduzierung der CO2-Emissionen, aber auch der Schutz von Lebensräumen von Tieren und Pflanzen durch den Erhalt der Moore.
Projektdaten und –partner
Das Vorhaben „ToPGa“ wird von folgenden Partnern realisiert:
- Teilvorhaben 1 Projektkoordination und nützliche und schädliche Organismen
Julius Kühn-Institut Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau Braunschweig (FKZ: 2220MT006A)
- Teilvorhaben 2 Mikrobiologie und Humanpathologie
Julius Kühn-Institut Institut für Epidemiologie und Pathogendiagnostik Braunschweig
(FKZ: 2220MT006B)
- Teilvorhaben 3 Darstellung von Mischeffekten und App-Programmierung
Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenanbau (IGZ) e.V. Großbeeren (FKZ: 2220MT006C)
- Teilvorhaben 4 Untersuchung und Evaluierung der Substratkomponenten
Leibniz Universität Hannover Institut für Bodenkunde (FKZ: 2220MT006D)
- Teilvorhaben 5 Eignung von Torfersatzstoffen in Baumschule und Obstbau sowie Methodenoptimierung N-Haushalt
Landwirtschaftskammer Niedersachen - Abt. Gartenbau (FKZ: 2220MT006E)
- Teilvorhaben 6 Gärreste als potenzielle Torfersatzstoffe
Landeswirtschaftskammer Schleswig-Holstein Abt. Gartenbau Ellerhoop (FKZ: 2220MT006F)
- Teilvorhaben 7 Fasernessel als Torfersatzstoff
Julius Kühn-Institut Institut für Pflanzenbau und Bodenkunde Braunschweig (FZ: 2220MT006G)
- Teilvorhaben 8 Reduzierung des Torfeinsatzes im Freilandgemüsebau mittels kleinvolumiger Erdpresstöpfe
Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern Gartenbaukompetenzzentrum (FKZ: 2220MT006H)
- Teilvorhaben 9 Betriebswirtschaft und ökobilanzielle Bewertung
Johann Heinrich von Thünen-Institut Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei Institut für Betriebswirtschaft Braunschweig (FKZ: 2220MT006I)
Projekt-Laufzeit:
November 2021 bis Oktober 2024
Weiterführende Informationen finden Sie hier: