Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projekte

Für mehr Wirkstoff-Wissen – Nachwuchsforschergruppe Arzneipflanzen des JKI stellte Zwischenstand ihrer Arbeit vor

Die seit 2020 vom BMEL geförderte Nachwuchsforschergruppe-Arzneipflanzen (NWG Arzneipflanzen) des Julius Kühn-Instituts (JKI) unterstützt das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Arznei- und Gewürzpflanzenanbaus zu verbessern und den akademischen Nachwuchs in diesem Bereich zu fördern. Die Jungforscher und -forscherinnen wollen Anis und Johanniskraut züchterisch optimieren, die Eignung von Extrakten aus Süßholz und Hopfen für den nicht-chemischen Pflanzenschutz untersuchen und kulturübergreifend neue Erkenntnisse zu pilzlichen Pflanzenkrankheiten gewinnen.

Am 20. Februar fand der nunmehr 3. Workshop der NWG statt, in dem diese wieder einen aktuellen Einblick in ihre Arbeit gab. Anne-Marie Stache, die Anis betreut, räumte ein, dass Witterungsextreme erhebliche Risiken für einen Anbau dieser Kultur in Deutschland bergen. Ihre Versuche zeigten, dass der Ätherisch-Ölgehalt bei richtigem Aussaatzeitpunkt (Anfang April – Mitte Mai), an exponierten Anbaustandorten und bei unreif (grün) geerntetem Anis tendenziell steigt.

Ahmed El Menuawy berichtete zum Johanniskraut. Von in der NWG geprüften 49 Akzessionen fielen zehn durch einen signifikant höheren Pseudohypericingehalt als die Vergleichssorte 'Topaz' auf. Einige Akzessionen wiesen zudem keinen Befall mit der Johanniskrautwelke auf, die sich ansonsten im 2. Anbaujahr im NWG-Versuchsanbau ausbreitete.

Lana-Sophie Kreth forscht an pilzlichen Schaderregern. Sie entwickelte erfolgreich eine molekularbiologische Methode zum schnellen und hochsensitiven Nachweis für den Johanniskrautwelkeerreger. Dieser ließ sich leider in vielen Proben von Handels-Saatgut nachweisen. Für die Reduktion eines Pilzbefalls bei Anis und Kümmelsaatgut erwies sich eine die Heißdampfbehandlung als geeignet.

Sophie Bliedung arbeitet mit Süßholz (Glycyrrhiza). Ihre Versuche mit Blattextrakten aus verschiedenen Arten ergaben, dass G. glabra und G. uralensis das größte Potenzial im biobasierten Pflanzenschutz haben. Der beste bislang getestete Wirkstoff kann das Wachstum von Fusarium culmorum um bis zu 80% hemmen.

Jana Böttger schließlich widmet sich Hopfen. In der von ihr untersuchten F1-Population identifizierte sie einige Individuen mit sehr hohen Xanthohumol (XN)-Gehalten. XN als Wirkstoff wird mit chemopräventiven (also Tumor-unterdrückenden) Effekten in Verbindung gebracht.

Anissamen (Pimpinella anisum); Foto: spline_x - stock.adobe.com

Anissamen (Pimpinella anisum); Foto: spline_x - stock.adobe.com