Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

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Maßnahmen zum Moorbodenschutz/Torfminderungsstrategie

Torf bildet sich in Mooren durch die Ablagerung nicht vollständig zersetzter Pflanzenbiomasse, zum Beispiel von Torfmoosen. Die so entstandenen Moorböden sind sehr kohlenstoffreich: Sie bedecken zwar nur knapp drei Prozent der Landfläche der Erde, binden jedoch mehr als doppelt so viel Kohlenstoff wie sämtliche Wälder auf der Welt zusammen. Damit sind Moorböden die mächtigsten terrestrischen Kohlenstoffspeicher, die wir haben.

Deutschland war einst ein Moorland: Ursprünglich waren rund 5 % unseres Landes von Mooren bedeckt. Bis ins 20. Jahrhundert hinein wurden erhebliche Anteile dieser Moore größtenteils für den Torfabbau, die Land- und Forstwirtschaft sowie für Infrastrukturmaßnahmen trockengelegt.

Dadurch gingen nicht nur wichtige Lebensräume vieler seltener Tier- und Pflanzenarten verloren, der Torfabbau hat zudem Auswirkungen auf das Klima: Durch die Trockenlegung von Mooren wird der Kohlenstoff aus dem Torf in Form des Treibhausgases CO2 im Laufe der Zeit freigesetzt. Die Verwendung von torfbasierten Erden trägt also zur Erderwärmung bei.

Dazu hat das BMEL jetzt im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 der Bundesregierung die Torfminderungsstrategie aufgelegt, die ab 2021 eine Vielzahl von Maßnahmen ergreift, um die Verwendung von Torf insbesondere in Kultursubstraten zu reduzieren und durch geeignete Alternativen zu ersetzen.

Die FNR ist mit der Umsetzung von Teilen der Torfminderungsstrategie beauftragt und in die Entwicklung von Modell- und Demonstrationsvorhaben zum Torfersatz in den Bereichen Friedhofs- und Hobbygartenbau, die Zertifizierung von Torfersatzstoffen, die Fach- und Verbraucherinformation sowie in Maßnahmen der kulturbegleitenden Fachinformation der Gartenbaubetriebe eingebunden.

Bild: ©Leika production/stock.adobe.com

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