Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Verbundvorhaben: Kontrollierter Anbau und Charakterisierung von Urtica dioica: Gehaltssteigerung bzw. Isolierung des medizinisch relevanten Oxylipins 13-HOTE - Teilvorhaben 1: Züchtung und Anbauoptimierung

Anschrift
Norddeutsche Pflanzenzucht Hans-Georg Lembke KG
Hohenlieth-Hof
24363 Holtsee
Projektleitung
Hilke Rades
Tel: +49 4351 736-158
E-Mail schreiben
FKZ
22019900
Anfang
01.06.2001
Ende
31.05.2003
Ergebnisverwendung
In einem Vorscreening (2001) wurden 10 verschiedene Genotypen von verschiedenen Brennnesselarten und -herkünften an zwei Standorten angebaut. In 2002 konnte diese um 36 Herkünfte, die von der Fa. VitaPlant AG zur Verfügung gestellt wurden, erweitert werden. Im Vegetationszeitraum wurden Bonituren durchgeführt, um eine differenzierte Charakterisierung der Genotypen vornehmen zu können. Die Ergebnisse der HPLC-Analytik bestätigten eine hohe Variabilität zwischen den verschiedenen Genotypen. Anhand der Einzeletagen-Beerntung konnte festgestellt werden, dass die jungen Blätter einen höheren Oxylipingesamtgehalt (9- und 13-HOTE) aufweisen. Damit spielt das Alter der Blätter eine zentrale Bedeutung für eine gleichbleibende Drogenqualität. Auf den Oxylipingehalt hat der Standort einen entscheidenden Einfluss; das Isomeren-Verhältnis von 9- und 13-HOTE kann sich in Abhängigkeit vom Standort entscheidend ändern. In 2002 wurden die Stecklinge von den 36 o.g. Genotypen in Hohenlieth (NPZ) gepflanzt und nach Projektende im Sommer 2003 geerntet. Die Ergebnisse 2002 des in Witterswil angelegten Versuches mit diesen Genotypen weisen eine starke Variation im Droge-Extrakt-Verhältnis auf. Gleichzeitig wurde die Extrakte auf ihre inhibitorische Wirkung auf die NF-?B-Aktivität und der 13-HOTE-Gehalt untersucht. Interessant sind Herkünfte mit hohem 13-HOTE-Gehalt, hoher NF-?B-Aktivität und großer Ausbeute an Trockenextrakt. Ausgehend von den Ergebnissen des Vor-Screenings im Jahr 2001 wurden für das Anbau-Screening drei Genotypen ausgewählt. In diesem Versuch wurde die Wirkung verschiedener N-Düngevarianten auf den Oxylipingehalt untersucht, mit dem Ergebnis, dass im Vergleich zu den Standorteffekten nur ein geringen Einfluss besteht. Des Weiteren wurden verschiedene Chargen von Blatt- und Pulverdrogen unter kontrollierten Bedingungen eingelagert. Eine Probenahme nach unterschiedlich langer Lagerung erbrachte, dass der Gehalt an Oxylipinen in der gemahlenen Droge stabiler war.
Aufgabenbeschreibung
Die Brennnessel ist eine klassische Drogenpflanze. Extrakte aus ihrem Kraut werden seit vielen Jahren zur Arzneimittelherstellung eingesetzt. Neue klinische Studien belegen die Wirksamkeit von Brennesselextrakten gegen rheumatische Erkrankungen. Als möglicher Wirkstoff kommt das in Brennnesselblättern nachgewiesene Oxylipin 13-HOTE in Frage. Für diesen sekundären Pflanzeninhaltsstoff konnte in vitro eine entzündungshemmende Wirkung gezeigt werden. Da die Blattdroge z.Zt. aus Wildsammlungen stammt, ist das Material starken qualitativen Schwankungen unterworfen, die einen Einsatz als Phytopharmakon erschweren. Das Ziel dieses Verbundvorhabens ist daher die agrarwirtschaftliche Etablierung der Brennnessel als alternative Kulturpflanze. Im Teilvorhaben 1 sollen an ausgewählten Genotypen Fragen hinsichtlich der pflanzenbaulichen Optimierung der Brennsessel als Arzneirohstoff und die Fixierung des optimalen Erntezeitpunktes sowie der Ernte und Verarbeitungstechnik geklärt werden. Ferner soll die Wirkung verschiedener Induktoren auf die Produktion von 13-HOTE untersucht werden.

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