Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Verbundvorhaben: Design neuer Rapsöle für zukünftige Rohstoffe: Teilvorhaben 2: Entwicklung und analytische Differenzierung neuartiger Rapsölvarianten

Anschrift
Justus-Liebig-Universität Gießen - FB 09 - Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement - Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung I
Ludwigsstr. 23
35390 Gießen
Projektleitung
Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Friedt
Tel: +49 641 993-7420
E-Mail schreiben
FKZ
22007997
Anfang
01.09.1997
Ende
31.08.2000
Ergebnisverwendung
Im Projekt wurden 5 Genkonstrukte, in denen 2 Zielgene, ein B. napus D9-Desaturasegen (cDNA) in Antisense-Orientierung (ASBnDES) und ein heterologes D4-Desaturasegen aus Lindera obtusiloba (LoDESB), enthalten waren, vom Partner bereitgestellt. Die Antisense-Genkonstrukte zielten auf eine Erhöhung der gesättigten Fettsäuren und mit dem Desaturase-Gen aus Lindera sollte die Synthese mittelkettiger Monoen-Fettsäuren (MCMFA) im Raps initiiert werden. Der Einsatz des Konstruktes pASBnDES1 zielte auf eine Hemmung der endogenen D9-Desaturase ab, so dass die damit verbundene Erhöhung des Stearinsäure-Gehaltes eine Verschiebung des Fettsäuremusters in Richtung mittelkettiger gesättigter Fettsäuren bewirken sollte. Es wurden Veränderungen in den Anteilen der einzelnen Fettsäuren zu Lasten der Ölsäure sowohl bei den PCR-positiven als auch bei den PCR-negativen Samenproben festgestellt. Damit ergab sich hier kein signifikanten Effekt, was auf die Verwendung des ClFatB4-Promotors zurückgeführt wird. Mit Hilfe des Napin-Promotors wurde eine Expression des selben Desaturasegens erzielt, die sich in der Akkumulation von Stearinsäure (C18:0) im Samenöl zeigte. Der höchste Gehalt an C18:0 betrug bei pASBnDES2-Transformanten 11% und mit dem Konstrukt pASBnDES3 wurden 21,6 % erreicht (Kontrolle max. 3,7 %). Damit liegen Ergebnisse vor, die zeigen, dass starke gewebespezifische Promotoren zur Gewährleistung der Expression des Strukturgens benötigt werden. Die regenerierten Transformanten mit dem Konstrukt pLoDESB1 wurden mit Laurat-Raps gekreuzt. Laurinsäure sollte dazu dienen, der neu eingeführten D4-Desaturase das Substrat für die Synthese von ungesättigten Mittelketten-Fettsäuren zu liefern. In den Kreuzungssamen konnte noch keine ungesättigte C12-Fettsäre nachgewiesen werden. Damit steht noch nicht fest, ob die eingeführte D4-Desaturase aus L. obtusiloba in Raps expremiert wird. Hier sind die Ergebnisse der pLoDESB1N-Transformanten (mit Napin-Promotor) abzuwarten.
Aufgabenbeschreibung
Auf Grund intensiver Züchtungsforschung ist die Zusammensetzung der Triacylglyceride (TAG) des Rapsöls in Bezug auf C16- bis C22-Fettsäuren bereits beachtlich variabel. Die Rohstofflücke im ungesättigten C10-C14-Bereich wird im Rahmen des vorliegenden Verbundvorhabens durch genetische Veränderung von geeigneten Raps-Genotypen geschlossen. Im Hinblick auf die Bestimmung der Struktur sowohl der Fettsäuren (Kettenlänge, Position der Doppelbindung) als auch der TAG (Zusammensetzung, Stereoisomerie) wird in diesem Teilvorhaben eine umfassende Untersuchungsmethodik entwickelt, die eine Charakterisierung und Evaluierung der Rapstransformanten erlaubt. Dies ist insbesondere auch für die Differenzierung der zunehmenden Zahl der Rapsölvarianten in der Praxis, die nur mit hinreichend genauen Schnelltests möglich ist, notwendig.

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