Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Verbundvorhaben: Industrieller Einsatz von Färberpflanzen; Teilvorhaben 1: Rohstoffbereitstellung und Erstverarbeitung in der Praxis

Anschrift
Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Brandenburg - Abt. 4 Landwirtschaft und Gartenbau - Referat 43 Ackerbau und Grünland
Stahnsdorfer Chaussee 1
14532 Stahnsdorf
Projektleitung
Dr. Lothar Adam
Tel: +49 33203 22541
E-Mail schreiben
FKZ
22013501
Anfang
01.08.2002
Ende
31.10.2003
Ergebnisverwendung
Zur Koordination des Verbundvorhabens wurden diverse Arbeitstreffen mit der Firma Spremberger Tuche, der nig Magdeburg GmbH, der Agrargenossenschaft Unterspreewald, Dürrenhofe, sowie der Firma W&S Textil, Berlin, durchgeführt. Der Praxisanbau in Brandenburg wurde 2003 auf 7 ha Reseda und 2 ha Krapp ausgedehnt. Die pflanzenbaulichen Arbeiten zu Reseda konzentrierten sich auf die Saatgutreproduktion, da dieser Aspekt wesentlich für eine Überführung in den größeren Maßstab sein wird. Über ein Saatzuchtunternehmen in begrenztem Umfang erhältliches Saatgut erwies sich als völlig ungeeignet (Keimfähigkeiten < 10%, Herkunft Indien). Bei Krapp wurden neben der Saatgutreproduktion verschiedene Ansätze zur Optimierung der Qualität (insbesondere Senkung des Aschegehalts) untersucht (Wurzelwäsche, Trocknungsparameter, Zerkleinerungsgrad usw.). Erstmals in Brandenburg durchgeführte Versuche zum Anbau von Färberknöterich ergaben, dass der Anbau auf leichten Standorten nur mit Zusatzbewässerung und hohen N-Gaben möglich und daher nicht effizient ist. Arbeiten zur Trockenkonservierung ergaben keine verwertbaren Ergebnisse. Der Farbstoffgehalt nach Trocknung war zu gering. Vor diesem Hintergrund werden die Chancen, eine Produktion von Färberknöterich in Brandenburg aufzubauen, eher negativ beurteilt und nicht weiter verfolgt. Der versuchsweise Anbau von Alant ergab keine nachweisbaren Farbstoffgehalte. Die bei Antragstellung herangezogenen historischen Quellen bestätigten sich also nicht (siehe auch 22007002).
Aufgabenbeschreibung
Ziel des Vorhabens waren vorbereitende Arbeiten für die in Kooperation mit einem Unternehmen der Textilindustrie (Teilvorhaben2) beabsichtigte Markteinführung von pflanzengefärbten Textilien. Weitere Verwertungslinien (u.a. in der holzverarbeitenden und der pharmazeutischen Industrie) sollten evaluiert werden. Hierzu sollte der Färberpflanzenanbau in der Region stufenweise auf bis zu 25 Hektar ausgedehnt werden. Die grundlegenden Erkenntnisse aus dem Vorläufervorhaben (22014895) zu Kulturführung und Erstverarbeitung sollten dabei genutzt und vertieft werden. Insbesondere sollten die Anbauversuche mit den Färberpflanzen Reseda, Krapp und Färberknöterich fortgeführt werden. Versuche zur Saatgewinnung sollte dabei eine wesentliche Rolle spielen. Daneben sollten die Möglichkeiten einer technischen Trocknung von Färberknöterich für die Zwischenlagerung erprobt werden. Anhand von Feld-, Ernte- und Trocknungsversuchen sollten die qualitäts- und ertragsbestimmenden Faktoren für standort- u. umweltgerechte Produktionsverfahren weiter präzisiert und untersetzt werden. Intensiv war der Anbau der Arten in der landwirtschaftlichen Praxis zu betreuen. Im Parzellenmaßstab sollte die Eignung von Alant (Inula helenium) als Färberpflanze bewertet werden. Weitere wichtige Aufgaben des Teilvorhabens lagen in der Verbundkoordination sowie der marktvorbereitenden Öffentlichkeitsarbeit (siehe auch 22007002).

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