Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Verbundvorhaben: Einstufige Feststoffvergärung mittels Dynamischer Perkolation; Teilvorhaben 2

Anschrift
Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e. V. (ATB) - Abt. Bioverfahrenstechnik
Max-Eyth-Allee 100
14469 Potsdam
Projektleitung
Prof. Dr. habil. Bernd Linke
Tel: +49 3315699-110
E-Mail schreiben
FKZ
22030611
Anfang
01.11.2011
Ende
30.04.2014
Ergebnisverwendung
Im Rahmen des Teilprojektes 2 wurden aussagekräftige Erkenntnisse hinsichtlich der Eignung des Pfropfenstrom-Schwimmbettverfahrens mit nachgeschaltetem Anaerobfilter für strukturreiche Substrate gewonnen. Durch die Entkopplung der Flüssigphase von der Feststoffphase sind auch bei Steigerung der Raumbelastung bedingt durch kürzere Verweilzeiten weniger Verluste in der Methanausbeute zu erwarten. Die Methanausbeute sank nach Belastungssteigerung nur gering. Darüber hinaus wurden Lastspitzen z.B. unmittelbar nach Belastungssteigerung vom Anaerobfilter abgepuffert, so dass sich dieses System schnell und sicher an höhere Beladungsraten anpassen konnte. Auch ergibt sich damit eine bessere Einflussnahme an das Fermentersystem. Durch gezielte Zufuhr der gebildeten organischen Säuren zum Anaerobfilter lässt sich dieses System gut steuern. Hinsichtlich der Perkolationszeiten hat sich gezeigt, dass auch bei geringerem Einsatz eine ausreichend gute Prozesswasserverteilung im System sichergestellt wird, um gute Methanausbeuten zu erzielen. Dies bietet ein zusätzliches Einsparpotential mit Sicht auf den Eigenstrombedarf. Des Weiteren hat sich die Eignung dieses Fermentersystems für eine dynamisch gestaltete Substratzufuhr und der damit verbundenen bedarfsgerechten Energiebereitstellung zumindest für gut abbaubare Substrate wie z.B. Maissilage bestätigt. Überschüssig im Schwimmbettfermenter produzierte organische Säuren lassen sich gut und schnell durch den nachgeschalteten Anaerobfilter abbauen. Die Methanbildungskurven verhielten sich proportional zur zugeführten oTS-Masse aus dem Gärsubstrat mit einer zeitlichen Verschiebung von etwa einem Tag. Damit ist eine bedarfsgerechte Energieproduktion direkt aus dem Fermenter durch Substrat-angepasste Beschickung möglich.
Aufgabenbeschreibung
Für die Gewinnung von Biogas haben aus strukturreichen Gärsubstraten haben die meisten in der Praxis eingesetzten einphasigen Fermentersysteme den Nachteil, dass durch den einphasigen Betrieb eine gezielten Einflussnahme auf den Prozess nur die Änderung der Belastung möglich ist. Zweiphasige Systeme dagegen, die mit einer Feststoffphase und Prozessflüssigkeit arbeiten, erlauben eine bessere Einflussnahme auf den biologischen Abbauprozess mit Hilfe der mit dem Gärsubstrat eingebrachten Prozessflüssigkeit. Ein solches System ist von der Firma Sauter bereits in der Praxis eingeführt worden, jedoch bisher noch keiner vergleichenden Betrachtung mit gleichen Substraten und Beladungsraten unterzogen worden. So z. B. durch das am ATB entwickelte Pfropfenstrom-Schwimmbettverfarhen mit Anaerobfilter, das durch die Pfropfenströmung und einem nachgeschalteten Anerobfilter weitere Einflussmöglichkeiten auf Biogasbildung bietet und im Rahmen des Projektes wissenschaftlich untersucht werden soll.

neue Suche